Heute geht es um das wichtige Thema „Coaching-Sucht“. Es ist ein sehr sensibles Thema, bei dem man gut differenzieren muss. Und ich sag es gleich vorab: Es geht mir nicht darum, Angebote schlechtzureden oder auszureden. Es geht allein darum, ein Bewusstsein zu schaffen.
Eigentlich betrifft es weniger das klassische Coaching – wenn man nach der Definition geht, dass Coaching Hilfe zur Selbsthilfe ist und zum Ziel hat, sich überflüssig zu machen. Es ist, meiner Erfahrung nach, eher ein Thema von Kursen, Massen-Programmen oder Mentorings. Vor allem, wenn diese online stattfinden. Ich habe es dennoch „Coaching-Sucht“ genannt. Einfach, weil „Coaching“ der Topf ist, in den gerne sämtliche Angebote der Persönlichkeitsentwicklung hineingeworfen werden.
Kurz zur Unterscheidung: Coaching in der Persönlichkeitsentwicklung ist immer durch eine persönliche Beziehung zwischen Coach und Klient gekennzeichnet. Eine Beziehung auf Augenhöhe. Wo nicht einer dem anderen etwas vorschreibt. Man geht gemeinsam auf Erkundungstour. Alle Ideen vom Coach sind immer nur Angebote, die ohne schlechtes Gewissen abgelehnt werden dürfen. Das ist in anderen Formaten nicht immer der Fall. Da kann es z.B. heißen: „Wenn du das nicht so umsetzt, wie ich es dir sage/wie wir es besprochen haben, brauchst du dich nicht wundern, wenn du nicht vorankommst.“
Im Coaching schaut man stattdessen gemeinsam: „Wie passt es für dich?“, „Was steht der Umsetzung im Weg?“ usw. Das heißt, der Klient gibt Weg und Tempo vor. Der Coach begleitet mit seinem Fachwissen und seiner psychologischen Erfahrung.
Nicht alle Angebote, die kein Coaching sind, sind so autoritär, wie ich es gerade beschrieben habe. Mir ging es nur darum, den groben Unterschied deutlich zu machen. Genauso findet nicht alles auf Augenhöhe statt, was sich Coaching nennt. Dennoch können all diese Angebote natürlich helfen. Es kommt ja auch immer drauf an, was man gerade sucht.
Dieser Monatsimpuls kann dir helfen, eine mögliche „Coaching-Sucht“ zu erkennen und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, warum du welche Angebote nutzt.
Ich nutze Tarot als psychologisches Hilfsmittel, um ein monatliches Abgrenzungsthema mit passenden Reflexionsfragen auszuwählen. Wie du mit dem Monatsimpuls arbeiten und dir auch ein eigenes Bild der Karten machen kannst, habe ich dir in diesem Blogartikel beschrieben.
Inhalt
November-Rückblick: Nervige Team-Konflikte
Die Dezember-Karten
Abgrenzungsthema Dezember 2023: Coaching-Sucht
Handlungsimpuls Dezember 2023: Dem Geist Ruhe geben
Mögliche Entwicklung: Entscheidung ohne Seminar-Effekt
Fazit
November-Rückblick: Nervige Team-Konflikte
Bevor wir mit dem Dezember-Thema starten, lass uns, wie immer, noch mal kurz zurückschauen:
Im November 2023 ging es um kleinere, aber energiefressende, Team-Konflikte. Darum, dass man einfach nur in Ruhe seine Arbeit machen möchte. Wenn es da nicht die ein oder andere Person im Team geben würde, die immer wieder Unruhe bringt. Man eckt untereinander ständig an, es gibt Unterstellungen und Vorwürfe, schlechte Laune, Machtspielchen usw.
Hier kannst du den November-Impuls lesen, falls auch das gerade ein Thema für dich ist.
Die Dezember-Karten
Erfahrungsgemäß, sagt die eine Karte, die beim Mischen mit dem Bild nach oben aus dem Stapel fällt, eigentlich alles. Sie bringt das Thema auf den Punkt.
Bei unseren Dezemberkarten sind alle drei aus dem Stapel gefallen. Zuerst zwei: die „8 der Stäbe“ und „Die Liebenden“ – wobei die Karte der Liebenden oben lag und sofort sichtbar war. Ich hab sie dann einfach als „Fazit-Karte“ gedeutet und an die dritte Stelle gelegt. Die andere Karte hat mir sofort ein Thema gespiegelt, das ich in letzter Zeit wieder häufiger beobachte. Also kam diese Karte an erste Stelle.
Ich mischte neu für den Handlungsimpuls und mir ist die „4 der Schwerter“ auf den Tisch gefallen.
Ich musste keine einzige Karte ziehen. So kann es auch gehen. 😄
Hier nun das Foto der Dezember-Legung, falls du dir ein eigenes Bild machen oder einfach nachvollziehen möchtest, wie ich auf die aktuellen Impulse komme.
8 der Stäbe, 4 der Schwerter, Die Liebenden
Abgrenzungsthema Dezember 2023: Coaching-Sucht
Unsere erste Karte, die „8 der Stäbe“ spiegelt unser monatliches Abgrenzungsthema.
Wenn du dir die Karte mal anschaust: Da fliegt viel auf einen zu. Es wirkt wie ein permanentes Befeuern. Es versperrt auch ein bisschen die Sicht auf den klaren Himmel. Das waren meine ersten Gedanken.
Diese Karte wird grundsätzlich eher positiv gedeutet: Die Energie kommt zurück, Vorhaben treffen auf fruchtbaren Boden, es geht um Schnelligkeit und Bewegung.
Da jede Karte aber immer positive und negative Seiten spiegeln kann, steht sie eben auch für ein „in der Luft hängen“ durch z.B. blinden Aktionismus. Durch ein permanentes Wiederholen von Dingen, die entweder nicht helfen oder einfach zu viel für den Moment sind. Das sorgt am Ende dafür, dass man das ersehnte Ziel nicht erreicht. Was wiederum dazu verleitet, zu glauben, noch mehr tun zu müssen.
Und das bringt mich zu unserem Abgrenzungsthema für diesen Monat: eine gewisse Sucht nach Programmen zur Persönlichkeitsentwicklung. Das können Selbstlernkurse, begleitete Kurse und auch Coaching- oder Mentoringprogramme sein.
Bei psychologischen Einzelcoachings oder Therapien gibt es das auch, hat aber oft einen anderen Hintergrund als den, auf den ich hier hinaus möchte. Dazu an anderer Stelle mal mehr.
Wenn man von dieser „Sucht“ betroffen ist, macht man sehr vieles gleichzeitig. Oder man hängt eins ans andere, ohne Pausen dazwischen, die es aber bräuchte, um alles Aufgenommene auch verarbeiten, umsetzen und verkörpern zu können. Man springt von einem Programm oder einem Anbieter zum nächsten.
Meines Wissens nach passiert das häufiger bei Großgruppen-Programmen, die an gewisse Zeiten gebunden sind und wo man sich gut in der Menschenmenge verstecken kann. Es gleicht eher einem Konsum, als einer echten Verarbeitung und Entwicklung. Es kann dich aber auch betreffen, wenn du dich nicht versteckst und immer fleißig alles mitmachst und umsetzt.
In einen solchen Strudel zu geraten ist – besonders online – überhaupt nicht schwer. Das kann jeden treffen. Vor allem, wenn der Anbieter bestimmte psychologische Effekte für sich nutzt:
Man fängt, als Klient, irgendwo an, hat erste (oberflächliche) Erfolge und wird mit Glückshormonen belohnt. Gleichzeitig lässt man sich von der euphorischen Atmosphäre der Gruppe anstecken. Während man sich in diesem Glückshormonrausch befindet, bekommt man nicht selten direkt das nächste Angebot, bei dem einem nicht viel Zeit zum Überlegen gelassen wird und wo Schnellentscheider mit einem Bonus belohnt werden. Natürlich möchte man dieses Gefühl behalten. Man möchte weiter machen. Man möchte belohnt werden. Man möchte nicht als die Person dastehen, die aufgibt. Man bucht, bevor es zu spät ist und ist glücklich darüber, dass man dabei sein darf.
Bei diesem Vorgehen wird übrigens ein Mangel genährt – und damit verstärkt. Und das, obwohl die meisten dieser Anbieter, dich vom sog. Mangeldenken befreien wollen, damit du nicht noch mehr Mangel und Probleme in dein Leben ziehst… Ich bin kein Freund dieser Vorgehensweise, kann aber verstehen, warum das gemacht wird. Das heißt nicht automatisch, dass das Angebot schlecht ist. Je nachdem, wie es tatsächlich aufgebaut ist und wie dort kommuniziert wird, kann es sehr hilfreich sein.
Auch kann es sinnvoll sein, direkt in ein Anschlussprogramm überzugehen. So oder so kannst du immer etwas für dich mitnehmen, wenn du dich dafür öffnest. Nur braucht es eben dazwischen auch mal Zeit, um zu sacken. Der Muskel wächst in der Pause. Und diese Zeit nimmt man sich oft nicht. Wahrscheinlich, weil einem nicht bewusst ist, wie wichtig sie ist. Und das eben erwähnte „Mangel-Marketing“, das unter anderem viel mit künstlicher Verknappung, Belohnung und Gruppenhype arbeitet, macht den Rest.
Wie viele Programme zur Persönlichkeitsentwicklung hast du in den letzten Monaten oder auch Jahren gebucht? Wie waren die Programme aufgebaut? (offline, online, Gruppe – persönlich begleitet oder nicht, Gruppengröße, Kontakt zur Gruppe, Dauer und Zeiteinteilung usw.)
Bei wie vielen verschiedenen Anbietern hast du gebucht?
Wann und wie oft bist du nahtlos in ein Folge- oder Aufbauprogramm desselben Anbieters übergegangen? Wie hast du dich im Moment der Buchung gefühlt bzw. warum wolltest du unbedingt buchen? (Vielleicht auch: Wie wichtig war es dir, die Anerkennung der Gruppe und/oder des Anbieters zu bekommen?)
Handlungsimpuls Dezember 2023: Dem Geist Ruhe geben
Unsere zweite Karte, die „4 der Schwerter“ spiegelt uns einen Handlungsimpuls, eine mögliche Lösung, um aus der Spirale auszusteigen.
Die Schwerter symbolisieren den Geist, die mentale Ebene. Die Figur auf dieser Karte schläft nicht, sie ruht, nimmt eine meditative Haltung ein: Der Geist kommt zur Ruhe, kann sich ordnen.
Und genau das, solltest du tun, wenn du das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten, ob wohl du so viel für deine persönliche Entwicklung und Zielerreichung machst. Denn möglicherweise ist es gerade einfach zu viel.
Auch, wenn du zwar gut vorankommst, aber das Gefühl hast, es entwickelt sich in eine falsche Richtung, solltest über einen gewissen Abstand nachdenken.
Es ist nicht nur die Sucht nach Euphorie oder die Angst vor Ablehnung oder dem Versagen, die zum impulsiven Weiterbefeuern animiert. Es kann auch emotionale und körperliche Begleiterscheinungen geben, die sich gerade nicht gut anfühlen. So ein Entwicklungs- und Aufräumprozess geht nicht spurlos an einem vorbei. Der Körper sagt dann irgendwann: „Gut, jetzt hast du da was angestoßen. Und nun mach ein bisschen langsamer, damit ich hinterkommen kann.“. Dann fühlen wir uns demotiviert, erschöpft, müde oder krank.
Und das verleitet dazu, die Dosis zu erhöhen, damit diese blöden Erscheinungen schnell vorbeigehen. Das andere Extrem ist, komplett abzubrechen und wieder in die alten Bahnen zurückzukehren, weil „alles nur schlimmer geworden“ ist. Hier liegt die Lösung mal wieder irgendwo dazwischen: Dranbleiben ja. Dauerbefeuern nein. Es bleibt ein tägliches Training, aber der Trainingsplan ist für diesen Moment entsprechend angepasst und reduziert.
Das Umfeld färbt immer auf uns ab. Und es gut, wenn es ein tragendes und unterstützendes Umfeld ist. Das brauchen wir. Das ist wichtig. Aber genauso wichtig ist es, mal eine Zeit lang allein zu sein, in die Stille zu gehen. Um alle fremden Eindrücke, Werte und Wünsche von einem abfließen zu lassen, eigene Erfahrungen zu machen und diese ungefärbt von anderen Menschen für sich selbst zu reflektieren.
Das, was dann übrig bleibt, ist das, was dir in diesem Moment entspricht.
Gab es zwischendurch etwas längere Pausen von der Gruppe bzw. von der Begleitung? Wenn ja: Wie hast du diese Pausen empfunden? Welche Veränderungen in deinem Denken hast du mit der Zeit wahrgenommen?
Woran erkennst du, dass es Zeit für etwas Abstand sein könnte? (Gedanken, Verhaltensweisen, Emotionen und/oder Körperempfindungen)
Was bräuchtest du, um eine Zeit lang ohne ein weiteres (festgeschriebenes) Programm unterwegs zu sein? (Das heißt nicht, dass du alles allein mit dir selbst ausmachen musst. Nur sollte z.B. die Art und Intensität der Begleitung angepasst werden.)
Mögliche Entwicklung: Entscheidung ohne Seminar-Effekt
Die Entscheidung aus dem Herzen. Das ist das, was „Die Liebenden“ symbolisieren – unsere dritte Karte.
Hier wirkt kein „Mangel-Marketing“ mehr. Oder zumindest nicht mehr so sehr. Die Frage ist ja, ob man sich jemals ganz daraus befreien kann und ob das überhaupt sein muss. Denn irgendwas gibt es immer, wo wir die Unterstützung von anderen brauchen – wir sind soziale Wesen und empfinden dann eben einen Mangel. Auch hier ist Dosis und Bewusstheit entscheidend. Manche Menschen haben schon Angst vor dem Mangel entwickelt, weil man den laut einiger Ansichten nicht haben darf. Und jetzt rate mal, was dann passiert… Sie rutschen noch tiefer rein…
Auf jeden Fall aber werden dich viele Angebote, die dich vorher in einer „Sucht-Spirale“ gehalten haben, kaum noch ansprechen. Wenn du etwas buchen möchtest, tust du es – aber die Absicht hat sich geändert. Du tust es nicht mehr, weil du das Gefühl hast, sonst nicht dazu zu gehören. Oder weil du Angst hast, sonst nicht (schnell genug) voran kommen zu können. Selbst wenn der Leidensdruck mal größer ist und du wirklich in einer Sackgasse stehst, wirst du bewusst entscheiden, mit wem du dich auf welche Art zusammentust. Du fühlst dich weniger getrieben, weil du den sog. Seminar-Effekt vorüberziehen lassen hast.
Kleiner thematischer Ausflug: Als Seminar-Effekt wird die eben schon beschriebene Phase der Euphorie und Motivation bezeichnet, die man erlebt, wenn man etwas Interessantes gelernt oder spannende Erkenntnisse gewonnen hat. Man hat das Gefühl, alles schaffen zu können. Man ist motiviert, das Gelernte umzusetzen. Dieses Gefühl hält in der Regel maximal zwei Wochen an, dann ist der Alltag zurück.
Wenn man hier ohne Unterstützung ist, passiert es leicht, dass Gelerntes eben nicht umgesetzt wird und man tatsächlich nicht vorankommt. Die richtige Anschlussbegleitung ist also sehr sinnvoll, um den Seminar-Effekt auszugleichen.
Dieser Effekt kann aber auch dafür sorgen, dass man mitunter Entscheidungen trifft, die nicht zu einem passen. Nämlich dann, wenn die Euphorie und Motivation ausgenutzt wird. Es ist manchmal eine Gratwanderung.
Man denkt ja oft, Durchbrüche sind immer bahnbrechende Erkenntnisse mit riesigem Trara (Euphorie eben). Die wahren Durchbrüche kommen allerdings in der Stille. Es sind oft leise Momente und Erkenntnisse. Erkenntnisse, die vielleicht auch nicht neu sind, die aber ein ganzes Stück tiefer gesackt sind.
Daher kannst du dich, wenn du möchtest, an folgender Empfehlung orientieren: Triff keine Entscheidung aus einer starken Emotion heraus. Warte bis Wut, Angst oder Euphorie abgeflacht sind und schau, was dann bleibt. Ist ein Angebot passend für dich, wird es dir nicht aus dem Kopf gehen und du wirst wahrscheinlich auch später noch die Gelegenheit für eine passende Unterstützung bekommen. Auf der anderen Seite heißt es nicht, dass du es zerdenken sollst.
Zurück zu unserer Karte: „Die Liebenden“ stehen für die eigene Wahrheit. Für eine Entscheidung, die nicht aus Angst oder reiner Vernunft getroffen wird. Bezogen auf unser Thema bist du hier an einem Punkt angekommen, an dem dich gewisse Angebote nicht mehr ansprechen. Andere dafür vielleicht umso mehr. Diese werden sich aber sehr von den vorherigen unterscheiden.
Du hast keine Angst mehr, in die Tiefe deiner Themen einzutauchen. Das heißt, es gibt für dich keinen Grund mehr, zu hetzen und von einem Angebot zum nächsten zu springen. Du entscheidest dich für dich. Was auch immer das für dich bedeutet. Das kannst du aber nur, wenn du dich aus den Ketten stressender Lebensregeln gelöst hast. Wenn du unabhängig davon entscheidest, was andere darüber denken.
Eine solche Entscheidung ist nicht unbedingt leicht. Vielleicht hast du auch mal das Gefühl, es gibt auf dieser Welt keine anderen Menschen, die ähnlich ticken wie du und mit denen du dich zusammentun könntest. Auch wenn es einem so vorkommt: Dem ist nicht so. Da gibt es etwas, das passt.
Aber es gibt eben auch umso mehr, was nicht (mehr) passt. Und zu erkennen, was nicht mehr passt, kann auch wehtun. Genauso kann es wehtun, bewusst oder unbewusst von anderen „aussortiert“ zu werden. Weil natürlich auch die Mitwelt merkt, wenn etwas nicht mehr passt.
Diese Ablehnungs-Erfahrung zu verarbeiten ist schon Teil des vorhergehenden Prozesses. Das wird immer wieder mal ein Thema sein. Ohne das geht es nicht. Am Ende bist du aber befreiter und in deiner Persönlichkeit gefestigter. Unter Dauerbeschallung ist eine solche Entwicklung nicht möglich.
Was für ein Umfeld wünschst du dir wirklich? An welchem orientierst du dich momentan stattdessen?
Was könnte dir – ganz konkret – helfen, mehr deinem „eigenen Feuer“ zu folgen, statt dich stetig von anderen Menschen oder äußeren Umständen befeuern zu lassen?
Welche Ängste oder Sorgen machen sich diesbezüglich breit?
Fazit
Es gibt verschiedene Gründe, warum man sich gerade permanent mit Input befeuert und von einem Angebot zum nächsten springt, ohne dabei wirklich voranzukommen. Oder man kommt vielleicht sogar sehr schnell voran, verpasst durch die hohe Geschwindigkeit aber die eigene Abfahrt und rast in eine Richtung weiter, die einem eigentlich nicht entspricht.
Man macht sich dabei nicht selten von gewissen Angeboten oder Anbietern abhängig. Das heißt nicht, dass der Anbieter daran schuld ist. Er trägt seinen Anteil bei, so wie du deinen beiträgst. Manche nutzen gezielt den Gruppenhype, den Seminar-Effekt oder andere psychologische Phänomene aus, um dich bei der Stange zu halten. Das kann man jetzt bewerten, wie man möchte. Es gibt auch hier – wie überall im Leben – für beide Seiten mögliche Vor- und Nachteile. Problematisch wird es dann, wenn man, als Klient, eh schon von stressenden Lebensregeln geprägt ist, sich eigentlich aus Abhängigkeiten lösen möchte, und nicht merkt, wie diese Abhängigkeit sich nur woanders hin verlagert.
Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit braucht es zwischendurch Entschleunigung. Der Geist muss auch mal zur Ruhe kommen können. Man muss sich auch mal (ein Stück weit) von der Gruppe zurückziehen, damit man sich selbst wieder hört und spürt – ohne all die Einflüsse der anderen Menschen mitwirken zu lassen. Was nicht heißt, dass man sich isolieren muss. Es fällt nur schwer, hinzuspüren und bewusst zu entscheiden, wenn man den Dingen keine Zeit lässt, sich neu zu sortieren. Wenn man sich durch äußere Dinge antreiben lässt (Zeitdruck, Frühbucher-Bonus, Belohnung durch Anerkennung usw.).
Es ist längst noch nicht alles gesagt zu diesem Thema. Wichtig ist: Entscheide dich stets für Menschen und Angebote, die zu deinem aktuellen Standpunkt passen und bei denen du dich gut aufgehoben fühlst. Wo du das Gefühl hast, alles offen ansprechen zu können. Wo du auch Widerworte geben darfst, wenn du etwas anders siehst oder wenn es mal nicht so läuft, wie erwartet.
Die für dich richtige Person und die passende Art des Angebots kann mit der Zeit wechseln – so wie sich auch deine Themen und Absichten verändern. Das hat dann nichts mehr mit Coach – oder Angebot-Hopping zu tun, wo man von einem Menschen oder einem Programm zum anderen springt und sich wundert, warum man nicht vorankommt. Du wirst den Unterschied spüren.
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