Monatsimpuls Februar 2024: Verunsicherung durch Informationsflut

Endlich hast du das Gefühl, genug verstanden zu haben, um dein Problem lösen zu können. Und dann kommt jemand mit spannendem Wissen um die Ecke, was dich wieder völlig aus der Bahn wirft. Denn es scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein. Du hast wohl doch nicht alles verstanden und vielleicht sogar kompletten Blödsinn gelernt. Um sicherzugehen, dass du auch nichts falsch machst, startest du noch mal neu.

So, oder so ähnlich, erlebe ich es in meinem Menschenfieber-Umfeld sehr oft. Wir alle werden nicht nur mit Informationen überflutet, wir jagen ihnen teilweise sogar nach. Vor allem dann, wenn wir auf der Suche nach der perfekten Lösung sind.

Der Monatsimpuls vom Februar 2024 gibt dir einen Ansatzpunkt, wie du die Unsicherheiten überwinden kannst, die durch die Informationsflut ausgelöst werden.

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Ich nutze Tarot als psychologisches Hilfsmittel, um ein monatliches Abgrenzungsthema mit passenden Reflexionsfragen auszuwählen. Wie du mit dem Monatsimpuls arbeiten und dir auch ein eigenes Bild der Karten machen kannst, habe ich dir in diesem Blogartikel beschrieben.

Inhalt

Dezember-Rückblick: Coaching-Sucht

Die Februar-Karten

Abgrenzungsthema Februar 2024: Verunsicherung durch Informationsflut

Handlungsimpuls: Alles auf Anfang

Ergänzende Hinweise: Ein einfacher roter Faden

Zusammenfassung

Dezember-Rückblick: Coaching-Sucht

Bevor wir mit dem Februar-Thema starten, lass uns noch mal kurz zurückschauen:

Den letzten Monatsimpuls gab es im Dezember 2023. Dort ging es um das wichtige Thema „Coaching-Sucht“. Es ist ein sehr sensibles Thema, bei dem man gut differenzieren muss. Der Dezember-Impuls kann helfen, eine mögliche Coaching-Sucht zu erkennen und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, warum du welche Angebote nutzt.

Hier kannst du den Monatsimpuls vom Dezember 2023 lesen, falls auch das gerade ein Thema für dich ist. 

Die Februar-Karten

Hier nun das Foto der Februar-Legung, falls du dir ein eigenes Bild machen oder einfach nachvollziehen möchtest, wie ich auf die aktuellen Impulse komme.

3 Tarotkarten: 6 der Schwerter, Königin der Stäbe, 3 der Münzen

6 der Schwerter, Königin der Stäbe, 3 der Münzen

Abgrenzungsthema Februar 2024: Verunsicherung durch Informationsflut

Unsere erste Karte, die „6 der Schwerter“ spiegelt unser monatliches Abgrenzungsthema.

Diese Karte empfinde ich heute als „schwere Ladung“. Die Dinge sind sehr gedanken- und konzeptlastig. Man möchte sich bewegen, auf etwas zusteuern. Sich aus einer schwierigen Situation entfernen. Man ist bereit, Dinge hinter sich zu lassen und neu anzufangen. Aber: Die Figur auf der Karte kann kaum sehen, wohin sie steuert. Zu viele Schwerter blockieren die Sicht.

Die Schwerter stehen für das Element Luft und die geistige Ebene des Menschen. Also für alles, was irgendwie mit Gedanken, Plänen und Konstrukten zu tun hat. Dabei kommt mir der Informationsüberfluss in den Sinn. Es ist ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite ist es wunderbar, dass so viele Informationen so leicht zugänglich sind. Auf der anderen Seite können wir diese Masse gar nicht einordnen und verarbeiten.

Nicht jede Information ist für jeden Menschen zu jedem Zeitpunkt hilfreich. Es kommt immer drauf an, wo im Entwicklungsprozess man gerade steht, welches Vorwissen und welche Vorerfahrungen man hat.

Vielleicht hast du Folgendes selbst schon mal erlebt: Du hast dein Problem erkannt und bist bereit, es anzugehen. Du möchtest alles richtig machen. Du fängst an, zu verstehen und umzusetzen, hast wertvolle Erkenntnisse und augenöffnende Aha-Erlebnisse. Du denkst, du bist auf dem richtigen Weg… Und dann siehst du z.B. eine Werbung oder einen Beitrag bei Social Media, in dem gesagt wird „du tust x und du tust y, aber das wird dich nicht weiterbringen, denn du brauchst z“.

Das klingt total logisch. Und spannend. Vielleicht, weil es ein komplett neues Thema ist. Also wendest du sich von x und y ab. Du hattest zwar das Gefühl, es hilft, aber vielleicht täuscht das ja und am Ende drehst du dich damit doch nur im Kreis oder überdeckst das Problem nur, statt es zu lösen. Oder vielleicht ist z einfach noch viel besser und wirkt schneller.

Du beginnst, alles Mögliche über z zu lernen. Dann kommt jemand und sagt „z? Ja, ist ganz okay. Aber wenn du wirklich was erreichen möchtest, dann mach a.“. Und a klingt auch sehr spannend. Und logisch. … Und das Spiel beginnt von vorn…

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Was nimmt dir die Sicht? Welche Informationen verwirren dich? (jetzt gerade oder immer mal wieder)

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In welchen Situationen weißt du nicht, auf wen du am besten hören sollst? Wer hat recht, wer hat unrecht? Wer bringt es dir richtig bei und wer erzählt vielleicht nur Blödsinn?

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Wo wünschst du dir einen klaren roten Faden?

Handlungsimpuls: Alles auf Anfang

Unsere zweite Karte, die „Königin der Schwerter“ spiegelt uns einen Handlungsimpuls, wie man mit der Unsicherheit umgehen kann, die durch die Informationsflut ausgelöst wird.

Diese Königin ruht in sich. Sie sitzt erhöht, hat einen gewissen Überblick über ihren Bereich. Sie befindet sich aber nicht unbedingt auf einem Berg oder einem Schlossturm, wo der Blick noch weiter in die Ferne gehen kann.

Und damit komme ich auch schon zum vielleicht wichtigsten Punkt: Versuche nicht, alles zu überblicken. Konzentriere dich auf deinen aktuellen Bereich. In der einen Hand den Stab, in der anderen die Sonnenblume, vorneweg die Katze. Das reicht völlig.

Wenn dich die Masse an (spannenden) Möglichkeiten überfordert, geh zurück zu den Grundlagen. Finde einen Anfangspunkt und starte mit klassischen Mitteln zur Stressbewältigung. Mache nicht mehr, als du mit einem mal halten kannst.

Die Katze ist unter anderem ein Symbol für Schutz. Gleichzeitig ist sie eine Begleiterin. Sie sitzt vor der Königin wie eine kleine Wächterin, nimmt ihr aber nicht die Sicht. Die Königin steht in dieser Karte klar im Vordergrund. Es geht allein um sie – nicht um die Katze.

Das heißt: Wenn du dich bisher an verschiedenen Menschen orientiert hast, die verschiedenste Methoden nutzen und lehren, entscheide dich zunächst für einen dieser Menschen und nutze die dort verfügbaren Mittel. Nutze sie auch wirklich. Das kann wahnsinnig schwerfallen, wenn du diese Ruhe nicht mehr gewohnt bist und Angst hast, etwas zu verpassen. Lass dich ggf. an bestimmten Stellen unterstützen. Lass dich erinnern und bremsen. Lass dir helfen, deinen Fokus immer wieder zurück auf dich zu lenken und auf das, was du jetzt gerade brauchst.

Mach dir aber auch bewusst, dass Begleiter, Mittel und Methoden mit der Zeit wechseln können. Am Ende musst du auf nichts wirklich verzichten. Du versuchst nur nicht mehr, alles zur selben Zeit zu erfassen. Und wirst bewusster wählen, was du wirklich brauchst und möchtest.

Diese ganzen widersprüchlich scheinenden Worte und Methoden haben alle in irgendeiner Weise ihre Berechtigung. Diese Beiträge, die dich verunsichern, sind nicht falsch. Wenn sie sagen, dass du statt x und y besser z nutzen solltest, kann damit gemeint sein, dass es irgendwann auch z braucht. Aber vielleicht sind x und y die Grundlage dafür, dass du z überhaupt anwenden oder erfassen kannst. Und niemand weiß, wie viel von z du brauchst. Oft meinen verschiedene Menschen mit ihren verschiedenen Lösungen im Grunde auch dasselbe. Nur nutzen sie andere Worte und abgewandelte Wege dafür. Im Kern gibt es aber gar nicht so viele Unterschiede. Nur die Verpackung ist eine andere. Auch können einzelne Beiträge nie auf sämtliche Verzweigungen und Ausnahmen eingehen. Sie müssen einfach ein Stück weit pauschal und einfach bleiben. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.

Es ist kein Mensch, wie der andere. Jeder hat in jedem Moment einen anderen Ausgangspunkt. Wenn sich Methoden für dich schon bewehrt haben, bleib ruhig bei dem, was für dich funktioniert, baue diese aus und wende dich nach und nach auch den anderen spannenden Dingen zu. Ganz in Ruhe. Es gibt immer mehr als einen Weg. Der einzige Mensch, der dich hetzt, bist du selbst.

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Was hat dir schon mal bei deinem/einem ähnlichen Problem geholfen?

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Auf welche wenigen (kleinen) Schritte kannst du dich sofort konzentrieren, um akute Verwirrungen, Belastungen und Stress zu reduzieren?

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„Überforderung ist eine Entscheidung,“ – Warum ist dieser Satz deiner Ansicht nach wahr? (Es kann sein, dass dieser Satz unangenehme Emotionen weckt, dass er dich z.B. irritiert oder wütend macht und du widersprechen möchtest. Das ist okay. Gerade dann solltest du dich mit ihm auseinandersetzen. Ich empfehle dir dafür das Freewriting.)

Ergänzende Hinweise: Ein einfacher roter Faden

Unsere dritte Karte, die „3 der Münzen“ bestätigt meine ersten Gedanken von Karte 2: Reduziere dich aufs Wesentliche.

Die „3 der Münzen“ ist außerdem eine Teamwork-Karte: Um ein Ziel zu erreichen braucht es eine Idee oder einen Wunsch, einen Plan und die Ausführung des Plans. Und diese drei Punkte müssen sich ineinander verflechten. Sie müssen wie ein Team zusammenarbeiten. Einer dieser Punkte kommt allerdings oft zu kurz.

So kann man z.B. einen Plan haben, den man fleißig versucht umzusetzen, vergisst dabei aber irgendwann, wohin man eigentlich wollte. Oder man orientiert sich an einem Ziel, das gar nicht mehr zu einem passt. Pläne und Ziele sollten deshalb immer mal wieder geprüft und ggf. angepasst werden. Sie sind nicht fest und dienen nur der Orientierung. Was sie aber nur können, wenn wir sie nicht aus dem Blick verlieren.

Genauso kann es sein, dass man Ziele hat und Pläne macht, diese aber nicht umsetzt. Weil man z.B. zu sehr am perfekten Plan feilt. Ein Plan gibt das Gefühl von Sicherheit. Und je unsicherer man ist, desto mehr hält man an Plänen fest und versucht, sämtliche Dinge vorwegzunehmen und mit einzuplanen. Man bereitet alles Mögliche vor, aber geht viel zu spät los. Dann merkt man irgendwann, dass der sehr umfangreiche Plan eine Lücke hat. Irgendwas hat man doch nicht bedacht – weil man es vorher nicht wissen konnte. Man plant wieder neu und wieder umfangreich. Das kostet viel Zeit und Energie.

Die Dinge werden immer komplexer, also sucht man nach einfachen Lösungen. Und dann bleibt man an einem Beitrag hängen, der total spannend und vielversprechend klingt… Und landet dann wieder bei Karte 1… Damit dir das nicht passiert, kannst du dir folgende Fragen stellen:

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Was ist dein Ziel? Wo möchtest du hin? Welches Problem möchtest du lösen?

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Was könnten wichtige Meilensteine auf dem Weg zum Ziel sein?

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Was könnten die nächsten 1-2 logischen Schritte sein, die du auch zeitnah umsetzen kannst? (Halte es ganz einfach und denke in kleinen Schritten.)

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Wer oder was, kann dir helfen, den roten Faden zu behalten? (zumindest so lange, bis dich das Abschweifen in andere Richtungen nicht mehr verwirrt und verunsichert)

Zusammenfassung

Nie war es leichter, an Informationen zu kommen und sich Wissen anzueignen. Jede Medaille hat aber auch immer eine andere Seite: Aus der Masse an Infos und Angeboten müssen wir immer wieder die für uns richtigen und hilfreichen Dinge herausfiltern.

Das fällt besonders schwer, wenn wir sowieso schon gestresst und unter Druck sind. Und noch schwerer fällt es, wenn wir unseren eigenen Entscheidungen und unserem eigenen Wissen nicht vertrauen und uns immer wieder von Wissen und Ansichten anderer verunsichern lassen. Oft kommt noch die Sorge dazu, einen wichtigen Lösungsschritt zu verpassen, wenn man all die Informationen einfach vorbeiziehen lassen würde.

Wenn du aus diesem Kreislauf aussteigen möchtest, brauchst du einen einfachen und übersichtlichen Plan für die ersten 1-2 Schritte, die du auch gut umsetzen kannst. Gleichzeitig hilft es, das Ziel und wichtige Meilensteine im Blick zu behalten. Es ist meist einfacher und kräftesparender, den bisherigen Lösungsweg auszubauen, als sich auf einen komplett neuen zu begeben.

Wann immer die Dinge zu komplex werden, geh zurück zum Anfang. Erinnere dich an das, was dir schon mal geholfen hat. Starte mit den Grundlagen der gesunden Stressbewältigung. Mache einfache und kleine Schritte und geh dann von dort aus immer weiter.

Es spricht nichts gegen Neuanfänge auf anderen Wegen. Im Gegenteil! Aber vielleicht nicht gerade dann, wenn du schon völlig überfordert bist und keine stabile Grundlage für diese neuen Wege hast. Erinnere dich zuerst an das, was du schon weißt und für dich nutzen kannst.

Wenn du per E-Mail über den nächsten Monatsimpuls informiert werden möchtest, trag dich hier für die Menschenfieber-Post ein. (kostenfrei)

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Möchtest du deine individuelle Situation mit Hilfe der Tarotkarten durchleuchten, um sie besser zu verstehen, nächste Lösungsschritte zu finden und gleichzeitig deine Stresskompetenz und Entscheidungsfähigkeit zu stärken? Dann schau mal hier: Psychologisches Coaching mit Tarot

Hast du Fragen, Gedanken oder Ergänzungen zum Februar-Impuls? Dann kommentiere unten auf dieser Seite, schreib mir hier oder nutze den anonymen Blog-Briefkasten.

Danke für deine Zeit. 🙂

Foto von R_Tee via Canva.com

Tarot von A.E. Waite, Mit freundlicher Genehmigung des Königsfurt-Urania-Verlags

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Anett Enderlein - Psychologisches Coaching

Hi, ich bin Anett. Ich unterstütze vor allem introvertierte, sensible und empathische Menschen dabei, sich von Druck und Erwartungen anderer zu befreien, Konflikte wertschätzend zu lösen und Stress zu reduzieren. Hinter den Kulissen immer an meiner Seite: meine 2 Hündinnen aus dem Tierschutz – Sina und Suri.

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