Wie kann ich meine Persönlichkeit stärken?

Ich verliere mich oft in Kontakt mit anderen Menschen, weiß dann oft gar nicht mehr genau, wer ich eigentlich bin und was ich möchte. Ich befinde mich schon in der Lebensmitte und frage mich, wie ich meine Persönlichkeit stärken kann.

Danke für deine Frage 🙂. Wenn man das Gefühl hat, dass man selbst „verwässert“, ständig mit anderen Menschen verschwimmt, kann das enormen Stress auslösen. Die gute Nachricht ist: Es ist nie nur der Kontakt allein, der diese Orientierungslosigkeit verursacht.

Das heißt, du kannst deine Persönlichkeit dann am besten stärken, wenn du weißt, was genau sie ins Wanken bringt. Das kannst du gut durch Selbstbeobachtung und Reflexion ergründen.

Wichtig ist, dass du dabei nicht bewertest, was du beobachtest oder erkennst – dass du nicht in Vorwürfe abrutschst und dir oder anderen die Schuld für irgendetwas gibst. Denn wichtige Erkenntnisse können auch mal schmerzen. Es geht dabei aber immer nur ums Erkennen der eigenen Anteile, die man zu einer Situation beiträgt. Nicht mehr und nicht weniger.

Denn das legt den Blick frei für den eigenen Handlungsspielraum. Und man kann schauen, welcher Schritt als Nächstes nötig und auch möglich ist.

Mit diesem Antwort-Artikel möchte ich dir ein paar Punkte mitgeben, an denen du ansetzen kannst. Solltest du danach noch Fragen haben, meld dich gerne wieder.

 

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Dieser Artikel ist eine Antwort auf eine Frage, die mich über den kostenfreien und anonymen „Blog-Briefkasten“ erreicht hat. Möchtest du auch Fragen oder Gedanken einwerfen, die dich beschäftigen, kannst du das hier tun. 

Du hast schon mal eine Frage gestellt? Dann findest du hier alle bisherigen Antworten.

Inhalt

Trainiere deine Selbstwahrnehmung

Lerne dich selbst kennen

Was sind deine Werte?

Erkenne deine problematischen Muster

Mache dir deine Lebensregeln bewusst

Gibt es Abhängigkeiten?

Vergleiche dich weniger mit anderen

Stelle dich deiner Angst, verurteilt zu werden

Akzeptiere das Nicht-Wissen

Noch mal zusammengefasst

Trainiere deine Selbstwahrnehmung

Menschen sind empathische Wesen. Der eine mehr, der andere weniger. Die Fähigkeit zur Empathie ist aber prinzipiell vorhanden. Jeder Mensch sendet Informationen aus – nicht nur über Worte. Und jeder Mensch nimmt von anderen Informationen auf.

Je empathischer du bist, desto schwerer kann es dir fallen, zu unterscheiden, was zu dir selbst gehört und was du von Mitmenschen auf- und wahrnimmst.

Das zu unterscheiden kannst du lernen. Und zwar, indem du genau beobachtest, was sich in welchen Momenten bei dir selbst verändert. Das heißt, du brauchst zuerst ein Bild von deinem eigenen aktuellen Status: Wie bist du, wenn du allein bist? Was ist jetzt gerade? Also: Welche Gedanken, Emotionen, Körperempfindungen oder Verhaltensweisen nehme ich gerade an mir wahr?

Dafür ist es wichtig, dass du zwischendurch immer wieder ausreichend Zeit mit dir allein verbringst. Wenn möglich, auch mal mehrere Tage – oder sogar Wochen – außerhalb deines gewohnten Umfelds.

Als Nächstes schaust du, wie sich deine eigenen Gedanken, Emotionen, Körperempfindungen oder Verhaltensweisen verändern, wenn du an eine bestimmte Person denkst oder wenn diese Person den Raum betritt, in deine Nähe kommt.

Das braucht Übung und Geduld – besonders, falls du von Grund auf sehr gestresst bist. Gleichzeitig solltest du aufpassen, dass du nicht zu verkopft an die Sache geht, sondern wirklich neugierig hinspürst.

Für den Einstieg, um die Selbstwahrnehmung zu trainieren, ist ein angeleiteter Bodyscan die perfekte Übung. Wenn du möchtest, probiere mal die Meditation von Steffi aus. Im Internet findest du ansonsten auch weitere kostenfreie Varianten dieser Übung.

Später braucht es diese Anleitung übrigens nicht mehr und das „Abscannen“ geht deutlich schneller und intuitiver. Und es braucht auch nicht eine ewig lange Alleinzeit, um zu spüren, was sich durch den Kontakt mit anderen verändert. Dennoch bleibt diese natürlich wichtig.

Vielen Menschen hilft es außerdem, wenn sie sich regelmäßig „leer machen“, sich von allen fremden Eindrücken lösen. Dafür gibt es verschiedenste Imaginationsübungen. Zum Beispiel könntest du dir abends, wenn du duschst, vor deinem inneren Auge vorstellen, wie du deinen Geist direkt mit reinigst. Spüle gedanklich alles weg, was nicht deins ist. Ohne, dass du wissen muss, was das genau ist.

Lerne dich selbst kennen

„Sich selbst kennenlernen“ klingt für viele Menschen erst mal merkwürdig. Oft meint man, sich zu kennen. Dabei bewegt man sich einfach nur in gewohnten Bahnen. Und häufig sind das Bahnen, die man (so, in dieser Form) nicht selbst gewählt hat. Oder es sind welche, die einfach nicht mehr passen, weil sich innere oder äußere Umstände geändert haben.

Du hast geschrieben, dass du dich in der Lebensmitte befindest. In dieser Lebensphase gibt es oft viele Veränderungen. Vielleicht hast du Kinder, die sich gerade deutlich abnabeln oder die von zu Hause ausgezogen sind. Vielleicht spürst du körperliche Veränderungen. Oder du erlebst, wie deine Eltern sich verändern, wie sie mehr auf Hilfe angewiesen sind. Vielleicht ist es gerade auch etwas ganz anderes, was für ein Gefühl des Umbruchs sorgt.

Solche Phasen können einem den Boden unter den Füßen wegziehen. Wenn gewisse Aufgaben wegfallen oder gewohnte Dinge sich relativ drastisch verändern, fehlt erst mal die Orientierung. Es kann einem vorkommen, als müsste man noch mal ganz von vorne anfangen. Gleichzeitig kann das Gefühl mitschwingen, dass es für einen Neuanfang schon zu spät ist (was grundsätzlich nicht der Fall ist).

Vielleicht hast du aber auch festgestellt, dass du dich noch nie wirklich kennenlernen konntest. Weil du dich schon immer zu sehr an anderen Menschen orientiert hast. Das ist ganz normal. Und gerade in der Lebensmitte wird es einem häufig bewusst.

Du schreibst, du weißt oft nicht mehr, wer du eigentlich bist und was du möchtest. Daher darfst du natürlich genau das neugierig ergründen. Schritt für Schritt und ohne Druck. Gehe auf Erkundungstour, erlaube dir auch mal Fehltritte, probiere dich aus:

Was sind deine Werte?

Was ist dir wichtig im Leben? Was macht dir Freude? Wovon wünschst du dir grundsätzlich mehr? Was fehlt, deiner Ansicht nach, dieser Welt? In welchem Umfeld fühlst du dich wohl?

Das sind die Dinge, an denen du dich immer orientieren kannst, die am meisten Halt geben.

Wenn es dir noch schwerfällt, hier konkrete Antworten zu finden, frage dich zunächst, was du nicht mehr möchtest, was dir immer wieder Kraft raubt. Und frage im nächsten Schritt: Was möchte ich stattdessen?

Achte hier auch immer auf körperliche Signale: Bei welcher Vorstellung zieht sich der Körper zusammen, wird schwer und eng. Und welche fühlt sich leichter, weiter, vielleicht auch kribbeliger an?

Wenn du möchtest, beobachte in der nächsten Zeit auch mal, welche Dinge dich emotional berühren. Das zeigt dir, welche Werte gerade angesprochen werden, was dir wichtig ist. Es ist dabei egal, ob dich etwas im positiven Sinne berührt oder im negativen. Gerade schmerzhafte Empfindungen zeigen, wo einer deiner Werte verletzt wird.

Prüfe auch immer wieder, wie du deine Werte im Alltag leben kannst. Und wenn es (erst mal) nur ein kleines bisschen ist.

Hast du vielleicht auch das Gefühl, dass dir eine sinnstiftende Aufgabe fehlt? Fühlst du dich nicht (mehr) gebraucht? Dann wäre das auch ein Punkt, den du dir anschauen kannst und der sich über die Werte ergibt.

Erkenne deine problematischen Muster

Wenn du Situationen immer wieder erlebst, existiert ein Muster, eine festgefahrene Gewohnheit. Dir Muster-Details bewusst zu machen, hilft, daraus auszusteigen und deine Persönlichkeit zu festigen. Und hier sind wir wieder beim wahrscheinlich wichtigsten Schlüssel: der achtsamen und wertungsfreien Beobachtung.

Mache es dir zur Gewohnheit, dich selbst in den unterschiedlichsten Momenten zu beobachten. Oder reflektiere regelmäßig deinen Tag. Das ist – gerade zu Beginn – einfacher, als während der Momente innezuhalten.

Geh z.B. jeden Abend die verschiedenen Stationen deines Tages kurz durch und notiere dir, wie du dich in welchen Situationen verhalten hast, welche Gedanken du hattest und welche Emotionen oder körperlichen Empfindungen sich gezeigt haben. Du musst damit noch gar nix machen, es nicht analysieren. Es geht erst mal nur ums Beobachten und Aufschreiben.

Außerdem kannst du auch festhalten, woran genau du erkennst, dass du dich im Kontakt mit anderen Menschen verloren hast: Was war das genau für eine Situation? Welche Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen und Verhaltensweisen zeigten sich an welcher Stelle? Auch hier musst du gar nicht unbedingt nach Gründen und Erklärungen dafür suchen. Konzentriere aufs Beobachten, der Rest kommt oft wie von selbst.

Mache dir deine Lebensregeln bewusst

Dieser Punkt ergibt sich direkt aus dem vorherigen: Wenn du Muster erkannt hast, schau, welche Lebensregeln sich dahinter verbergen.

Lebensregeln sind Bedingungen, an die wir unseren Wert als Mensch knüpfen. So können wir z.B. glauben, dass wir dann besonders liebenswert sind, wenn wir uns möglichst unauffällig verhalten und immer dafür sorgen, dass es allen gut geht. Bloß kein Streit, alles schön harmonisch. Diese Lebensregel sorgt für eine Überanpassung und beeinflusst sämtliche Entscheidungen.

Wenn du möchtest, schau dir mal diesen kleinen PDF-Leitfaden zum empathischen Abgrenzen an. Damit – und mit dem Bodyscan – kannst du gut ins Thema einsteigen. Den Rest dieses Antwort-Artikels kannst du ergänzend nutzen – so, wie es gerade für dich passt.

Gibt es Abhängigkeiten?

Manchmal hat man schon eine Ahnung davon, wer man ist und was man möchte, drängt es aber weg, weil es zu unsicher scheint. Weil man nicht weiß, was passiert, wenn man den eigenen Vorstellungen beginnt zu folgen. Und weil man sich im Laufe der Zeit von gewissen Dingen abhängig gemacht hat.

Gibt es Dinge, vor allem „Äußerlichkeiten“, von denen du deine Entscheidungen abhängig machst? Dinge, auf die du dich sehr fokussierst und die sämtliche Alternativen direkt in den Hintergrund drängen, sobald sie auftauchen?

Möchtest du z.B. eigentlich mobil sein, bist aber an ein Haus gebunden? Würdest du am liebsten deinen Job kündigen, hast aber Angst um deine finanzielle Situation? Möchtest du umziehen, aber deinen Partner, deine Partnerin oder deine Freunde nicht verlieren?

Spüre mal hin, wo du vielleicht zum Klammern neigst. Wo du unzufrieden bist, eigentlich was anderes möchtest, aber keine Alternativen siehst.

Solche Abhängigkeiten stören die persönliche Entwicklung. Die sollten aufgelöst werden. Was nicht immer auf die drastische Art und Weise passieren muss, die man meist direkt vor Augen hat. Aber es kann natürlich auch mal sein, dass die ein oder andere weitreichende Entscheidung ansteht.

Das ist übrigens einer der Gründe, warum viele Menschen sich nicht trauen, sich wirklich kennenzulernen. Sie haben Angst, große Entscheidungen treffen zu müssen. Geh hier wirklich in deinem eigenen Tempo und lass dich von niemandem drängen. Es ist dein Leben, du entscheidest, wo du hinsehen und was du verändern möchtest.

Vergleiche dich weniger mit anderen

Wir verlieren uns dann am ehesten im Kontakt mit anderen Menschen, wenn wir unsicher sind. Wenn wir uns selbst nicht kennen – wenn wir nicht wissen, was uns eigentlich wichtig ist und wie wir das (aus-) leben können. Oder wir wissen zwar schon ziemlich gut über uns Bescheid, trauen uns aber nicht.

Dann orientieren wir uns automatisch an anderen. Wir passen uns dem Umfeld an und versuchen, dort irgendwo unseren Platz zu finden.

Solange wir es nur mit 1-2 Menschen zu tun haben, mag das vielleicht noch funktionieren. Aber wenn wir regelmäßig mit mehreren Personen im (engeren) Kontakt sind oder uns viel umsehen, was andere so machen und denken, wird es wackelig: Der eine sagt so, der andere so. An wem soll man sich nun orientieren? Wer hat recht? Und vielleicht auch: Wer wird am ehesten ernstgenommen und am wenigsten verurteilt?

Dieser Blick nach außen, dieses Vergleichen, führt immer wieder zu inneren Konflikten. Deswegen ist es umso wichtiger, dass du dich an dem orientierst, was dir wichtig ist. Allerdings geht es auch nicht ganz ohne Vergleichen. Und es kann natürlich auch Inspiration sein. Deswegen solltest immer ganz bewusst vergleichen und dich auch regelmäßig (innerlich) zurückziehen, um ganz mit dir selbst zu sein.

Und damit kommen wir auch schon zum nächsten wichtigen Punkt:

Stelle dich deiner Angst, verurteilt zu werden

Ganz ablegen wird man diese Angst wahrscheinlich nie können. Sie gehört zum Menschsein dazu. Du wirst aber leichter den Kontakt zu dir selbst halten können, wenn es okay für dich ist, dass andere dich nicht verstehen oder Dinge komplett anders sehen.

Auch das geht nicht von heut auf morgen. Aber vielleicht kannst du damit anfangen, dich mit dem Gedanken anzufreunden, dass Menschen urteilen. Dass diese Urteile aber immer nur etwas über den Menschen aussagen, der sie spricht.

Wenn du kannst, versuch, solche Urteile für dich zu nutzen. Du musst sie nicht ignorieren. Du musst sie aber auch nicht blind glauben. Sie können ein wertvoller Spiegel sein, der dir hilft, deine Persönlichkeit zu stärken. Denn deine (innere) Reaktion auf diese Urteile verraten dir etwas über dich selbst, über deine Lebensregeln und deine Werte. Du lernst dich noch ein Stück besser kennen.

Zugegeben, das ist die Königsdisziplin. Das fällt auch mir nicht immer leicht – und ich würde schon sagen, dass ich sehr viel Übung darin habe. Aber es wird. Stück für Stück.

Auf manche Urteile kann man sich vorbereiten. Du kannst dich z.B. fragen: Wie möchte ich auf keinen Fall von anderen gesehen werden? Was versuche ich zu verstecken? Welche Wünsche oder Seiten an mir unterdrücke ich – und warum? Was befürchte ich?

Du kannst davon ausgehen, dass dir mal jemand genau das an den Kopf wirft, was du versuchst zu verhindern. Du möchtest nicht als egoistisch gelten? Wenn du anfängst, für dich einzustehen, wird es wahrscheinlich hin und wieder Menschen geben, die dir genau das vorwerfen. Wenn du dir vorab einen kleinen Plan machst, wie du mit solchen Momenten umgehen möchtest, kann dir das Sicherheit geben. Und diese gefühlte Sicherheit hilft, dass du dich mehr an dir selbst orientierst.

Schau dir auch dein (früheres) Umfeld an: Woher kommt die Angst, bewertet und kritisiert zu werden? Gibt es Menschen, die immer etwas an dir auszusetzen haben? Bekommst du oft mit, das schlecht über andere geredet wird? Oder hast du es früher oft mitbekommen?

Akzeptiere das Nicht-Wissen

Herauszufinden, wer man ist und was man möchte, ist ein Prozess. Wenn man anfängt, diesen Weg (neu) zu gehen, kann man noch nicht wissen, wo genau man am Ende landen wird. Es sind auch mal Fehltritte und Umwege dabei. Wobei auch die natürlich weiterhelfen. Denn man weiß dann zumindest, was man nicht möchte.

Bei allem, was du tust, mach dir keinen Druck. Es ist okay, Dinge nicht zu wissen oder manche Entscheidungen noch nicht treffen zu können.

Für manche Wege braucht man auch eine spezielle Ausrüstung oder bestimmte Fähigkeiten. Die müssen natürlich erst mal beschafft und entwickelt werden. Das geht wiederum nur, wenn man – neben dem ganzen Reflektieren – auch entsprechende Erfahrungen macht. Man lernt und entwickelt sich immer unterwegs.

Es ist absolut in Ordnung, wenn du dich unfertig fühlst oder wenn deine Interessen oft wechseln. Versuche, es erst mal hinzunehmen, ohne es zu bewerten. Und schau dann, wie es dir wirklich damit geht.

Wenn man ganz lange „geruht“ hat und dann plötzlich losgeht, kann es auch sein, dass man das Gefühl bekommt, ganz viel nachholen zu müssen. Dann will man am liebsten alles gleichzeitig machen. Auch das ist okay. Das wird sich wieder legen. Falls du das bei dir beobachten solltest, achte nur auf deine Stress-Signale. Dass du die nicht ständig übergehst und auch mal Pause machst.

Noch mal zusammengefasst

Der wohl wichtigste Punkt, um sich im Kontakt mit anderen Menschen nicht zu verlieren, ist eine gut trainierte Selbstwahrnehmung. Wenn du merkst, was sich bei dir verändert, sobald du mit bestimmten Personen in Kontakt gehst, kannst du daraus Rückschlüsse ziehen. Dabei beobachtest du deine Gedanken, Verhaltensweisen, Emotionen und Körperempfindungen.

Als empathische Wesen nehmen wir immer etwas von anderen Menschen auf. Hier können auch Imaginationsübungen helfen, sich regelmäßig von allen fremden Eindrücken „leer“ zu machen.

Wenn du deine Wahrnehmungen beobachtest, wirst du manchmal Muster entdecken. Dinge, die immer wieder gleich verlaufen. Hier kannst du schauen, ob du diese Muster auf hinderliche (oder auch hilfreiche!) Lebensregeln oder äußerliche Abhängigkeiten zurückführen kannst. Entdeckst du stressende Muster, gibt es Möglichkeiten, diese aufzulösen. Manchmal reicht schon das Erkennen, weil man sich dann bewusst anders entscheidet, als man es sonst getan hätte.

Es hilft ungemein, wenn du weißt, was dir im Leben wichtig ist, was dir Freude macht. Richte deinen Blick immer wieder auf deine Werte aus. Das hilft dir auch dabei, den Blick vom Problem zur Lösung zu lenken und neue Erfahrungen zu machen. Denn die tiefsten Reflexionen nützen nichts ohne diese neuen Erfahrungen. Wie die genau aussehen, bestimmst allein du. Das muss nicht immer irgendwas Gewaltiges sein.

Wenn du deine Werte nicht kennst, achte vor allem auf Dinge, die dich emotional berühren. Oder auf Dinge, die dir Freude machen. Das kann viel Verschiedenes sein. Vielleicht zeigen sich gerade aber auch nur 1-2 Werte. Nimm einfach das, was gerade da ist und schau, wie du deinen Alltag etwas mehr nach diesen Werten ausrichten kannst. Halte deine Werte und Erkenntnisse schriftlich oder bildlich fest.

Auch Werte können sich mit der Zeit verändern. Sie entwickeln sich mit dir mit. Vielen Menschen ist es auch wichtig, einen Sinn für ihr Dasein zu erkennen. Sie fühlen sich stabiler, wenn sie sich an diesem Leitstern orientieren können.

Versuche, neugierig zu bleiben. Lass bewusst etwas lockerer, wenn du merkst, dass es zu kopflastig wird. Und halte auch deine Fortschritte regelmäßig fest.

Ich hoffe, dass ich dir mit meiner Antwort ein paar hilfreiche Ansätze mitgeben konnte. Dass du einen Einstieg für dich finden kannst.

Schau auch mal, ob dir Freewriting helfen kann, dich zu sortieren. Und sende auch gern weitere Fragen oder Gedanken über den Blogbriefkasten ein.

Und falls du dir an irgendeinem Punkt persönliche Unterstützung wünschst, schreib mir einfach. 🙂

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