Wie stehst du zu deinem Ego?

Es gibt mehr als eine Sichtweise darüber, was „Ego“ ist. Die meisten verstehen darunter wahrscheinlich den Teil des Verstandes, der die Wirklichkeit konstruiert. Was heißt das? Kurz gefasst: Du bist, was du denkst, wer du bist. Und die Welt ist, wie du denkst, wie sie ist.

Was wir über uns, andere und das Leben denken, glauben und wahrnehmen, ist geprägt durch unsere Erfahrungen. Daraus entstehen unter anderem Richtungen und Grenzen, an denen wir uns orientieren. Diese Richtungen und Grenzen (Meinungen, Ansichten, Zweifel) sind also oft nur deswegen wahr, weil wir denken und glauben, dass sie wahr sind. Und daraus wiederum entstehen unbewusste Strategien, mit denen wir uns vor Verletzungen und Enttäuschungen schützen wollen.

Es ist überlebenswichtig, solche Begrenzungen zu haben. Weil wir das alles, was da ist, nicht bewusst verarbeiten können. Und weil wir uns sonst nicht orientieren können. Wir haben sozusagen einen Filter im Kopf, der uns schützt und lenkt. Je nachdem, auf welche „Wahrheit“ wir ihn „geeicht“ haben. (Das ist übrigens veränderbar.)

So wichtig, wie diese selbst auferlegten Wahrheiten (Grenzen, Schutzmechanismen) sind, so oft halten sie uns allerdings auch von einer gesunden Entwicklung ab. Das bedeutet: Unser Ego begrenzt unsere Ziele und Wünsche sowie die Wege dorthin.

Und wenn wir das erkennen, verleitet es möglicherweise dazu, das Ego überwinden zu wollen, indem wir es übergehen. Dagegen ankämpfen. Es schlecht reden und abwerten.

Das Problem, das ich hier sehe: Dein Ego ist ein Teil von dir. Und wenn du diesen Teil abwertest und ablehnst, wertest und lehnst du dich selbst ab. Ist es wirklich das, was du möchtest? Oder ist es das, was du irgendwie schon immer tust und woraus du eigentlich aussteigen wolltest?

Dein Ego ist nichts, was du in diesem Sinne überwinden musst. Es ist etwas, was du verstehen lernen darfst. Was du lernen darfst, zu erkennen und für dich einzuordnen. Damit umzugehen. Immer wieder aufs Neue. Verständnis, Akzeptanz und Mitgefühl sind hier die Schlüssel. Nicht noch mehr Druck und noch mehr Abwehr.

Ich merke schon, dass es hier nach vertiefenden Blogartikeln ruft. Wenn dir Gedanken oder Fragen dazu kommen, schreib sie gerne in die Kommentare ganz unten auf dieser Seite oder sende mir hier eine Nachricht.

Ich freue mich, von dir zu lesen.

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