Stressfalle: Viel hilft viel - Monatsimpuls Juni 2024

Stehen wir vor Problemen und haben wir viele vielversprechende Lösungsideen, verzetteln wir uns gerne mal im Chaos der Möglichkeiten. Wir unterliegen der Stressfalle von „viel hilft viel“. Der Monatsimpuls vom Juni 2024 hilft dir, eine solche Stressfalle zu erkennen und zu verlassen.

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Ich nutze Tarot als psychologisches Hilfsmittel, um ein monatliches Abgrenzungsthema mit passenden Reflexionsfragen auszuwählen. Wie du mit dem Monatsimpuls arbeiten und dir auch ein eigenes Bild der Karten machen kannst, habe ich dir in diesem Blogartikel beschrieben.

Inhalt

Mai-Rückblick: Emotionales Abgrenzen

Die Juni-Karten

Abgrenzungsthema Juni 2024: Viel hilft viel

Handlungsimpuls: Halt finden, ohne sich festzuklammern

Ergänzende Hinweise: Orientieren, entscheiden, losgehen

Zusammenfassung

Mai-Rückblick: Emotionales Abgrenzen

Bevor wir mit dem Juni-Thema starten, lass und doch noch mal kurz zurückschauen:

Im Mai 2024 ging es darum, wie wichtig es ist, authentisch zu sein, innerlich aufzuräumen und zu sich selbst zu stehen. Denn wenn du weißt, wer du bist, fällt es dir leicht, dich emotional abzugrenzen. Dennoch gehören chaotische Phasen und Unsicherheiten zum Leben dazu.

Hier kannst du den Mai-Impuls lesen, falls auch das gerade ein Thema für dich ist.

Die Juni-Karten

Hier nun das Foto der Juni-Legung, falls du dir ein eigenes Bild machen oder einfach nachvollziehen möchtest, wie ich auf die aktuellen Impulse komme.

3 Tarotkarten

8 der Stäbe, 4 der Münzen, Der Wagen

Abgrenzungsthema Juni 2024: Viel hilft viel

Unsere erste Karte, die „8 der Stäbe“ spiegelt, worum es in diesem Monat geht, was unser Abgrenzungsthema ist.

Es kommt viel angeflogen. Da ist ein fruchtbarer Boden, ein strahlend blauer Himmel. An sich also eine gute Karte.

Ich lasse ja auch immer das Gesamtbild auf mich wirken – unabhängig der vorher festgelegten Positionen. Und zusammen mit Karte 2 wird diese grundlegend positive Stimmung von Karte 1 aber etwas getrübt und ich muss an die „10 der Stäbe“ denken.

Die „10 der Stäbe“ ist die Karte der Überlastung. Da wird zu viel auf einmal getragen. Im Gegensatz zur „10 der Stäbe“ sind bei unserer Karte heute die 8 Stäbe noch in der Luft: Sie werden noch nicht getragen, aber man beschäftigt sich schon mit ihnen.

Die Stäbe stehen für das Element Feuer und unter anderem für Tatendrang und kreative Schaffenskraft. Sie werden oft mit beruflichen Themen in Verbindung gebracht.

Bezogen auf die drohende Überlastung, die mir in den Sinn kam, würde ich hier von Schaffensdruck sprechen. Von dem Gefühl, gerade extra viel tun zu müssen, um Probleme zu verhindern oder zu lösen. Hier spielen auch die unendlich vielen Möglichkeiten, die man hat, mit rein. Und wenn man „in Panik“ ist, ist man dazu geneigt, alle Möglichkeiten gleichzeitig ausprobieren oder ausschöpfen zu wollen. In der Hoffnung, dass mindestens eine davon ordentlich fruchten wird.

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Was setzt dich gerade unter Schaffensdruck?

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Welches konkrete Problem versuchst du zu lösen, indem du möglichst viele Optionen gleichzeitig in Betracht ziehst?

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Was befürchtest du, was passiert, wenn du diese Möglichkeiten nicht schnell testest oder ausschöpfst?

Handlungsimpuls: Halt finden, ohne sich festzuklammern

Unsere zweite Karte, die „4 der Münzen“ vertieft unsere Karte 1 und gibt damit auch eine erste Empfehlung, wie man mit dem Schaffensdruck umgehen kann.

Wenn die Dinge mal nicht so laufen, wie man es gewohnt ist oder wie man es erwartet hat, kann eine „kleine Panik“ einsetzen, die einem aber vielleicht noch gar nicht so bewusst ist. Man klammert sich dann an vermeintliche Sicherheiten. Das kann Geld sein, an dem man festhält. Es kann aber auch sämtliche Beziehungen, den Wohnort oder den Job betreffen.

Die Karte rät also dazu, sich bewusst zu machen, woran man sich gerade klammert. Da das aber auch eine Karte ist, die Stabilität symbolisiert, rät sie ebenso dazu, immer wieder auf das zu schauen, was schon da ist, was für einen selbst schon gut funktioniert und eine Stütze in Umbruchphasen sein kann. Hier ist die Balance wichtig: Schau auf das, was dich umgibt, was du kannst, was du bisher erreicht hast. Aber klammere dich nicht daran fest. Lass ein bisschen locker. Versuche, nicht alles zu kontrollieren. Denn in diesem starren Zustand der Kontrolle bist du nicht handlungsfähig. Du kannst nichts verändern, wenn du an deinem aktuellen Standpunkt festhältst.

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Schau nach innen, zu deinen Stärken und Fähigkeiten: Was gibt dir Halt – auch in unruhigen Phasen deines Lebens?

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Schau nach außen, auf dein Umfeld – mit allem, was dazugehört: Was gibt dir Halt, auch wenn du neue Wege gehst?

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Wo hast du das Gefühl, dass du eigentlich etwas loslassen solltest? Was genau solltest du loslassen?

Ergänzende Hinweise: Orientieren, entscheiden, losgehen

Unsere dritte Karte, „Der Wagen“, ergänzt den Handlungsimpuls. Mit dem Wagen kommt Bewegung in die Sache. Aber nur dann, wenn du dich für zunächst einen der acht fliegenden Stäbe entscheidest.

Du kannst mit dem Wagen nicht in alle Richtungen gleichzeitig fahren. Schon, wenn du zwischen zweien schwankst, wirst du nicht vorwärtskommen. Die rechte Figur zieht in eine andere Richtung als die linke. Der Wagen wird, sofern er sich überhaupt in Bewegung setzt, ins Schleudern kommen und vielleicht sogar umfallen.

„Der Wagen“ ist eine Karte der großen Arkana und zeigt so auch ein „großes Thema“ an. Um dich zunächst für eine der Richtungen zu entscheiden, kannst du dich also an einem „großen Ziel“ orientieren, auf das du zusteuern möchtest. Dein ganz persönliches Warum wäre z.B. ein solches Ziel. Der Sinn, den du deinem Leben gibst. Der Grund, warum du morgens aufstehst, um zu tun, was du tust. Auch Werte, die für dich nicht verhandelbar sind, können ein Leitstern sein. So manche Stäbe lösen sich dann vermutlich in Luft auf und die Entscheidung fällt leichter.

Nicht genutzte Ideen müssen übrigens nicht verworfen werden. Du kannst sie aufschreiben und zwischenparken. Dann empfehle ich allerdings eine zeitliche Sperre: Lege fest, ab wann du diese Möglichkeiten frühestens wieder in Erwägung ziehen wirst. Dieser Zeitpunkt darf ruhig ein Jahr oder weiter in der Zukunft liegen. Denn je nachdem, worum es geht, braucht es eine gewisse Zeit, bis deine Entscheidung Früchte trägt und du solltest nicht zu schnell zur nächsten Option übergehen.

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Was ist dir wichtig im Leben? Welche dieser Werte sind für dich nicht verhandelbar? Welche hast du im Stress ein wenig aus den Augen verloren?

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Was ist dein ganz persönliches Warum? Wieso tust du, was du tust?

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Wie kannst du dir dein Warum und deine Werte bewusst machen und/oder dich regelmäßig daran erinnern?

Zusammenfassung

Wenn etwas nicht so läuft, wie erwartet, macht uns das erst mal Angst. Diese Angst kann auch unbewusst sein. Du erkennst sie daran, dass du dich an Gewohntes klammerst und alles, was du hast, versuchst festzuhalten. Diese Art der Kontrolle ist ein typisches Stress-Phänomen, das dich am Ende aber bewegungs- und handlungsunfähig macht. Statt auf die Lösung zuzugehen, beharrst du auf deinem Standpunkt.

Gleichzeitig hast du tausende Ideen, was du nun alles tun könntest, um die Situation noch zu retten. Im Stress, getrieben von der Sorge, neigen wir dazu, uns zu viel vorzunehmen. Wir verzetteln uns in Möglichkeiten, verpulvern unsere Energie und kommen kaum voran.

Versuche Halt zu finden, indem du dir bewusst machst, was du kannst, was du schon alles erreicht und bewältigt hast und worauf du zählen kannst, ohne dass du dich daran klammern musst. Entscheide dich dann für zunächst eine der vielen Möglichkeiten. Orientiere dich dabei an deinen Werten und an deinem ganz persönlichen Warum. Im Stress verliert man all das nämlich leicht mal aus dem Blick und kommt vom Weg ab.

Chaos ist wichtig. Das gehört dazu. Manchmal reicht es schon, einfach nur einen Moment abzuwarten und nicht alle Möglichkeiten, die sich bieten, sofort zu ergreifen. Warte, bis starke Emotionen und Stress sich reguliert haben und schau dann, welche der vielen Ideen jetzt wirklich noch für dich infrage kommen. Es werden weniger sein und die Entscheidung wird leichter fallen.

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Möchtest du deine individuelle Situation mit Hilfe der Tarotkarten durchleuchten, um sie besser zu verstehen, nächste Lösungsschritte zu finden und gleichzeitig deine Stresskompetenz und Entscheidungsfähigkeit zu stärken? Dann schau mal hier: Psychologisches Coaching mit Tarot

Hast du Fragen, Gedanken oder Ergänzungen zum Juni-Impuls? Dann kommentiere unten auf dieser Seite, schreib mir hier oder nutze den anonymen Blog-Briefkasten.

Danke für deine Zeit. 🙂

Foto von R_Tee via Canva.com

Tarot von A.E. Waite, Mit freundlicher Genehmigung des Königsfurt-Urania-Verlags

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