In Aus- und Weiterbildungen zum psychologischen Coach lernen (angehende) Coaches, sich selbst zurückzunehmen. Nicht vorschnell Lösungen anzubieten und die vorübergehende Lösungslosigkeit mit der ratsuchenden Person zusammen auszuhalten.
Es wird gelehrt, dass man als Coach nicht sagen sollte: „Das kenne ich auch. Bei mir war das so und so.“
Und das hat einen verdammt guten Grund. Denn es geht in einem Coaching nicht um den Coach. Es geht allein um dich. Und wenn ich, als Coach, sage, dass ich eine bestimmte Situation ähnlich erlebt habe wie du, heißt das noch lange nicht, dass ich weiß, wie es dir geht. Dass ich es wirklich verstehen und nachfühlen kann. Denn trotz vieler Parallelen unterscheiden sich die Situationen.
Damit soll außerdem verhindert werden, dass ich bei mir selbst hängenbleibe und dir unbewusst meine Lösung überstülpe. Eine Lösung, die zwar eine kurze Entlastung (für uns beide!) bringt, aber eigentlich gar nicht zu dir und deiner Situation passt.
Wenn du in meinen Coachings und Workshops bist, wirst du von mir trotzdem immer mal ein „Sowas kenn ich auch“ hören oder lesen. Und dann werde ich dir auch von mir, meinen Erfahrungen, Sorgen und Lösungswegen erzählen. Und die meisten davon werden vermutlich relativ aktuell sein. Du wirst erfahren, was ich gerade alles nicht „im Griff“ habe – und eben auch, wie ich damit umgehe.
Einfach nur, damit du erkennen kannst, dass an dir nichts falsch ist, wenn du z.B. mal unangemessen reagierst oder dein Vorhaben nicht auf Anhieb gelingt. Dass auch „Profis“ ihre Baustellen haben. Dass wir alle nur Menschen sind. Und menschlich sind wir immer auf Augenhöhe.
Die meisten Menschen, die an sich arbeiten, fangen irgendwann an, ein Ideal zu verfolgen – das sich wieder nur an den Ansprüchen anderer orientiert. Und das macht am Ende nur neuen Stress. Wenn nicht sogar schlimmeren Stress.
Lass uns mal den Druck rausnehmen und einfach sein, so wie wir jetzt gerade sind. Und lass uns von dort aus weitergehen und entwickeln. Jeder auf seine Art. Ohne die permanente Angst im Nacken, irgendwas falsch zu machen.
Du bist keine schlechte Freundin und keine schlechte Mutter, wenn du nicht perfekt bist. Und du musst auch nicht perfekt sein, um gute Arbeit zu leisten. Ich bin es auch nicht. Bei weitem nicht! Und ich will es auch gar nicht mehr sein.
Und genau aus diesem Grund verstoße ich – als psychologischer Coach – ganz bewusst gegen diese Regel, die ein „Sowas kenne ich auch“ von Seiten des Coaches ganz klar ablehnt.
Ich kann meine Situation von deiner unterscheiden. Ich bin mir bewusst, was ich da mache. Ich kann dir von mir erzählen und gleichzeitig können wir beide deinen Moment der Lösungslosigkeit aushalten, um nicht vorschnell irgendwo hin zu springen, wo du eigentlich gar nicht hin willst.
Davon mal abgesehen ist jeder Rat, jede Lösungsidee – egal von wem – immer nur ein Angebot. Eine Inspiration. Ein Impuls. Du musst dieses Angebot für dich prüfen. Und dann entscheiden, ob du es annehmen möchtest oder nicht. Und dann musst du es für dich passend machen. Oder dich zumindest gut beobachten, wenn du (zunächst) auf vorgefertigten Lösungswegen unterwegs bist. Damit du deine eigene Abzweigung nicht verpasst.
Wenn du möchtest, gehe ich ein Stück mit und erinnere dich. Immer wieder. Ganz in Ruhe. Aktuelle Möglichkeiten dafür findest du hier.
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So kannst du dich von den Emotionen anderer abgrenzen
Bestimmt hast du selbst schon oft erlebt, wie andere Menschen dich mit ihrem Stress, ihrer Unsicherheit und ihren Ängsten anstecken. Und dann weißt du vielleicht auch, dass diese Gefühle nicht von dir ausgehen. Oft ist es aber auch so, dass wir gar nicht merken, dass wir uns gerade haben anstecken lassen. Und dann fühlt es sich so an, als wären es unsere eigenen Unsicherheiten und Ängste.
Ich habe selbst immer wieder erlebt, wie erleichternd es ist, von meinem Gegenüber zu hören, dass er/sie das auch kennt! Oft hat man ja das Gefühl „es geht nur mir so!“ und zu wissen, ich bin damit nicht allein, fühlt sich gut an und legitimiert das Anderssein, so dass man vorweg schonmal entspannter damit umgehen kann. Ich beachte diese Regeln also auch nicht immer. Sehe es aber auch nicht als Aufdrücken meiner Lösung, sondern gebe nur Beispiele, wobei dann oft die Rädchen zu rattert beginnen und sich etwas entwickeln kann.
Liebe Nina, danke für deine Worte. 🙂
Ja, genau. So ein lebendes Beispiel kann das Rädchen besonders gut zum Rattern bringen. Mir selbst geht es da ja auch nicht anders. Die eigene Betriebsblindheit kann einem auf die Art ganz wunderbar bewusst werden.
Alles Liebe
Anett