Monatsimpuls Dezember 2022: gesunden Abstand zum äußeren Geschehen behalten

Obwohl du dich eigentlich schon ganz gut abgrenzen kannst, hast du trotzdem das Gefühl, du lässt dich noch ein bisschen zu oft von Dingen, die um dich herum passieren, mitreißen?

Dabei kann es sich um Meinungen und Kritik anderer handeln, ums aktuelle Weltgeschehen oder um alltägliche Arbeits- und Familienkonflikte.

Im Monatsimpuls für den Dezember geht es um die Frage, wie du es schaffen kannst, einen gesunden Abstand zum äußeren Geschehen zu behalten und dich gar nicht erst (tief) in den stressenden Strudel deines Umfelds reinziehen zu lassen.

Das ist übrigens auch das Thema des Jahrescoachings, das im Januar wieder startet. Dort trainierst du ein Jahr lang deine Stresskompetenz und Intuition. Du nutzt das Jahrescoaching dabei in einem Umfang, den du als passend empfindest – mit oder ohne persönlichen Austausch per E-Mail. Und du bist jederzeit für andere anonym. Sodass du dich ganz in Ruhe auf dich selbst fokussieren kannst und nicht von zu viel Drumherum abgelenkt wirst. Hier kannst du dich informieren und anmelden. Falls du Fragen hast, schreib mir jederzeit.

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Ich nutze Tarot als psychologisches Hilfsmittel, um ein monatliches Abgrenzungsthema mit passenden Reflexionsfragen auszuwählen. Wie du mit dem Monatsimpuls arbeiten und dir auch ein eigenes Bild der Karten machen kannst, habe ich dir in diesem Blogartikel beschrieben.

Inhalt

November-Rückblick: Nicht gut genug, um zu geben

Die Dezember-Karten

Abgrenzungsthema Dezember 2022: gesunden Abstand zum äußeren Geschehen behalten

Handlungsimpuls Dezember 2022: Der Moment als Werte-Spiegel

Mögliche Entwicklung: Übung macht den Meister

Fazit

November-Rückblick: Nicht gut genug, um zu geben

Bevor wir mit dem Dezember-Thema starten, lass und doch noch mal kurz zurückschauen: Im November ging es um das Gefühl, nicht gut genug zu sein, und wie du damit umgehen kannst, wenn du dich nicht traust, zu geben, was du geben möchtest.

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Welcher Sache fühltest du dich in letzter Zeit nicht gewachsen? Welche Angst, welches eigentliche Bedürfnis, zeigte sich dadurch?

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Konntest du dieses Bedürfnis, statt mit Leistung, auch anders erfüllen? Wie?

Falls du den Blogartikel lesen möchtest: Hier geht’s zum November-Impuls

Die Dezember-Karten

In diesem Monat gibt es mal wieder vier Karten. Denn für den Handlungsimpuls hat mir die eine Karte nicht ausgereicht. Also habe ich nach der ersten Deutung eine weitere angelegt.

Hier nun aber erst mal das Foto der Dezember-Legung, falls du dir ein eigenes Bild machen oder einfach nachvollziehen möchtest, wie ich auf die aktuellen Impulse komme. Was die Karten in ihrer jeweiligen Position im Legemuster bedeuten, beschreibe ich gleich Schritt für Schritt.

Monatsimpuls Dezember 2022: die Karten

Bube der Münzen, Die Liebenden / Der Hierophant, 8 der Münzen

Abgrenzungsthema Dezember 2022: gesunden Abstand zum äußeren Geschehen behalten

Die Wahl des Monatsthemas habe ich diesmal nicht dem Zufall der Karten überlassen. Es stand schon vorher fest. Ich habe im aktuell laufenden Jahrescoaching in die Runde gefragt, was momentan so beschäftigt. Und die Antworten gingen alle in eine ähnliche Richtung: Wie kann ich noch besser bei mir bleiben? Ich schaffe es schon gut, mich gesund abzugrenzen, rutsche aber immer mal wieder rein ins äußere Geschehen. Lass mich von Meinungen, Kritik oder Ängsten anderer mitreißen und verunsichern.

Die erste Karte aus unserer Legung soll also genau dieses Thema spiegeln und damit auch schon einen ersten hilfreichen Impuls liefern: „Bube der Münzen“.

Mein erster Gedanke war: Ganz schön viel grelles Gelb. Und dann erinnerte ich mich daran, dass neulich eine Klientin im E-Mail-Coaching mit Tarot das intensive Gelb mit dem „Ich“ verknüpfte. Ich finde, das passt hier auch ganz gut. Denn unser Abgrenzungsthema ist in diesem Monat ja „bei sich bleiben“.

Danach fiel mein Blick direkt auf die Münze in den Händen der Figur. Die Person auf dem Bild scheint richtig vertieft auf diese Münze zu blicken. Eine entspannte Konzentration.

Auffällig ist auch die sonnige, blühende und nährende Umgebung. Weit und breit kein Sturm in Sicht. Ein sicherer, friedlicher Ort, von dem man sich nicht wegreißen lassen möchte.

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Was genau heißt für dich „Ich möchte bei mir bleiben?“

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Woran merkst du, dass du ganz bei dir bist und einen gesunden Abstand eingenommen hast – ohne dich zu verschließen und einfach dicht zu machen? Wie verhältst du dich (wahrscheinlich) in solchen Momenten? Welche Gedanken und Gefühle hast du dann? Wie fühlt es sich körperlich für dich an?

Der Bube allgemein verkörpert auch einen neugierigen Schüler. Er hat schon eine Münze in der Hand. Das heißt, es ist schon etwas da, worauf er aufbauen kann.

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Auf welche bereits vorhandenen Fähigkeiten und Hilfsmittel kannst du aufbauen? Was funktioniert bisher schon gut, muss vielleicht nur weiter geübt und ggf. etwas abgewandelt werden?

Handlungsimpuls Dezember 2022: Der Moment als Werte-Spiegel

Die zweite Karte unserer Reihe ist „Die Liebenden“. Diese Karte soll uns Hinweise dafür spiegeln, was helfen könnte, dieses sichere und gesunde „bei sich bleiben“ zu halten.

„Die Liebenden“ haben mich im ersten Moment ein bisschen ratlos zurückgelassen. Jetzt im Nachhinein fallen mir viele weitere Verknüpfungen ein. Die aber eben nicht sofort greifbar für mich waren.

Vor allem dieser Engel ist mir ins Auge gesprungen. Ich verbinde ihn hier besonders mit einer Art Traum oder Vision. Und auch bei dieser Karte empfinde ich das Gelb als sehr präsent. Die Frau schaut zum Engel hinauf. Erst danach sind mir die brennenden Zweige hinter dem Mann aufgefallen – und im Gegensatz dazu der Früchte tragende Baum auf der anderen Seite. Das soll wohl die gegensätzlichen Kräfte symbolisieren, die es zu vereinen gilt.

Außerdem steht diese Karte für Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen – was grundlegend ist fürs empathische Abgrenzen. Und sie steht für den ungewissen Schritt raus aus dem sicheren Paradies (Adam und Eva). Ein anderer Name dieser Karte ist übrigens „Die Entscheidung“.

In Beziehung gehen“ kam mir noch als Gedanke – mit der Situation, mit dir selbst, mit anderen.

Soweit, so stimmig. Aber irgendwie noch zu allgemein. Wirklich „lesen“ konnte ich diese Karte nicht in Hinblick auf einen konkreten Handlungsimpuls. Also dachte ich: Warum nicht noch eine anlegen, die diesen ersten Impuls konkretisiert?

Gedacht, getan. Ich zog „Der Hierophant“. Der Handlungsimpuls besteht hier in beiden Fällen aus Karten der großen Arkana, was auf ein übergeordnetes Thema hinweist.

Das finde ich total spannend, da „bei sich bleiben können“ ein größerer, oft komplexerer Prozess ist. Es ist etwas, das geübt werden muss. Was uns durch viele Schleifen gehen lässt. Immer wieder. Es ist nichts, was mal eben mit einem pauschalen Tipp erreicht werden kann. Es braucht immer wieder die bewusste Entscheidung, eine erneute Schleife zuzulassen und weiterzugehen.

Aber lass und nun zur angelegten Karte kommen. „Lehrer und Schüler gleichermaßen sein“, „altes und neues Wissen vereinen“, „Sinn und Werte“ – das waren meine ersten Gedanken. Sowie die Frage „Wo ist in dieser schwierigen Situation das Geschenk?“ oder „Was kannst du hier Lehrreiches mitnehmen?“

In Beziehung gehen und von der Situation lernen über die Werte oder den Sinn. Das ist es. Das hat sich als Gedanke festgesetzt und mich zu folgenden Fragen geführt, die du dir rückblickend oder direkt in einer entsprechenden Situation stellen kannst – sobald du sie bewusst wahrnimmst:

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Welche konkrete Situation sorgt(e) dafür, dass du dich rausreißen und mitreißen lässt? In 1-3 Sätzen: Was passiert(e) in diesem Moment?

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Was empfindest du gerade? Bzw. was hast du in diesem Moment empfunden? Welche Gedanken gehen oder gingen dir durch den Kopf?

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Etwas, das uns emotional berührt (egal, ob als positiv oder negativ empfunden), spricht unsere Werte an. Das, was uns im Leben wichtig ist: Was sagt deine Reaktion auf diesen Moment über deine Werte aus? Werte, die scheinbar gerade verletzt oder bedroht werden.

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Was kannst du selbst jetzt tun (oder lassen), um diese Werte ein Stückchen mehr zu leben?

Die Frage nach deinen Werten, das Erkennen, was dir (in diesem Moment und generell) wichtig ist, gibt dir Orientierung. Werte sind ein „großes Lebensthema“. Wenn du „das große Ganze“ im Blick behältst, fällt es dir leichter, bei dir zu bleiben. Du lässt dich nicht so leicht ablenken von dem, was um dich herum passiert.

Gleichzeitig kann dir deine emotionale Reaktion auch Hinweise auf unverarbeiteten Stress deines inneren Kindes liefern. Auch mit deinem inneren Kind kannst du also in Beziehung gehen. Das soll hier und heute aber nicht das Thema sein.

Falls du nur schwer mit dem Moment in Beziehung gehen kannst, senke zuerst dein Stresslevel, indem du dir selbst ein Gefühl der Sicherheit vermittelst. Dafür könntest du dich zuerst bewusst auf deine Atmung fokussieren, sie ggf. verlangsamen und vertiefen. Danach oder währenddessen kannst du dich gedanklich an deinen „sicheren Ort“ begeben (meine Assoziation zu Karte 1) und von dort aus mit dem Moment in Beziehung gehen.

Um diesen sicheren Ort zu finden, kann dir eine Meditation helfen (wie z.B. diese Fantasiereise). Die brauchst du wahrscheinlich nur einmal machen. Das Bild deines sicheren Ortes wird sich in deiner Erinnerung festsetzen. Du kannst ihn dir dann jederzeit und überall – mit geöffneten oder mit geschlossenen Augen – immer wieder vorstellen und dich gedanklich an diesen Ort begeben. Egal, ob für 10 Sekunden, 3 Minuten oder länger.

Mögliche Entwicklung: Übung macht den Meister

Die letzte Karte unserer Legung, die „8 der Münzen“, spiegelt eine mögliche Entwicklung.

Die Figur auf dem Bild wirkt zufrieden, angekommen, entspannt und fokussiert. Aus dem Schüler von Karte 1 ist ein Meister geworden. Jemand, der sein Handwerk versteht. Die Anzahl der gut sichtbaren Münzen ist genauso gewachsen wie die Fähigkeiten der Figur.

Die Münzen, die im Tarot für das Element „Erde“ stehen, symbolisieren das Erreichte. Etwas Greifbares. Eine spür- und sichtbare Veränderung. Die Entwicklung geht aber trotzdem weiter. Es gibt immer etwas zu tun 😉

Hier kannst du dir dieselben Fragen stellen, wie schon bei Karte 1:

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Was genau heißt für dich „Ich möchte bei mir bleiben?“

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Woran merkst du, dass du ganz bei dir bist und einen gesunden Abstand eingenommen hast – ohne dich zu verschließen und einfach dicht zu machen? Wie verhältst du dich (wahrscheinlich) in solchen Momenten? Welche Gedanken und Gefühle hast du dann? Wie fühlt es sich körperlich für dich an?

Fazit

Oft müssen wir zuerst ganz nah ran gehen, um dann einen gesunden Abstand einnehmen zu können. Wenn du dich auf den Moment einlassen kannst und das Leben immer wieder als Lehrmeister betrachtest, wird es dir immer leichter fallen, dich vom äußeren Geschehen nicht mitreißen zu lassen.

Ganz ohne Straucheln wird es aber wohl nie sein. Denn die Dinge verändern sich ständig. Du veränderst dich ständig, entwickelst dich weiter. Im Grunde bist du nie fertig – bei dir ankommen kannst du trotzdem.

Statt dir zum Ziel zu setzen, den Abstand stets zu wahren, könntest du versuchen, dich mehr auf den Weg und den Moment zu fokussieren. Du könntest schwierige Situationen als eine Art Werte-Spiegel betrachten und dort nachjustieren, wo du deine Werte verletzt oder bedroht siehst. Baue dabei möglichst auf Fähigkeiten und Hilfsmittel auf, die für dich schon gut funktionieren.

So fokussierst du dich auf das Wesentliche, ohne dass du dich aus der emotional schwierigen Situation komplett herausziehen musst.

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Möchtest du deine individuelle Situation mit Hilfe der Tarotkarten durchleuchten, um sie besser zu verstehen, nächste Lösungsschritte zu finden und gleichzeitig deine Stresskompetenz und Entscheidungsfähigkeit zu stärken? Dann schau mal hier: Psychologisches Coaching mit Tarot

Hast du Fragen, Gedanken oder Ergänzungen zum Dezember-Impuls? Dann kommentiere unten auf dieser Seite oder schreib mir hier. Der nächste Monatsimpuls kommt im Februar.

Danke für deine Zeit. 🙂

Foto von R_Tee via Canva.com

Tarot von A.E. Waite, Mit freundlicher Genehmigung des Königsfurt-Urania-Verlags

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Anett Enderlein - Psychologisches Coaching

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