Fühlst du dich oft kleiner, als du bist? Empfindest du dich oder deinen Beitrag als nicht hilfreich und nicht gut genug? Obwohl du eigentlich so viel zu geben hättest?
In diesem Monatsimpuls schauen wir, warum es dir möglicherweise so geht und wie du mit dem Gefühl, nicht gut genug zu sein, umgehen kannst.
Dieser Blogartikel wurde im November 2022 zum ersten Mal veröffentlicht und im April 2025 aktualisiert.
Ich nutze Tarot als psychologisches Hilfsmittel, um ein monatliches Abgrenzungsthema mit passenden Reflexionsfragen auszuwählen. Wie du mit dem Monatsimpuls arbeiten und dir auch ein eigenes Bild der Karten machen kannst, habe ich dir in diesem Blogartikel beschrieben.
Inhalt
Die Karten als Grundlage für diesen Impuls
Abgrenzungsthema: Nicht gut genug, um etwas zu bewirken
Handlungsimpuls: Hinterfrage deine Leistungserwartung
Ergänzende Hinweise: Wie du dich unabhängig von Leistung sicher fühlst
Zusammenfassung
Die Karten als Grundlage für diesen Impuls
Während ich im November 2022 die Karten mischte, war ich schon sehr gespannt, was wohl das Thema sein wird und was ich an Impulsen mitgeben werde. Der November ist ja oft dunkel, kalt und grau. Und während ich bei dem Gedanken damals etwas fröstelte, fiel mir eine Karte aus dem Stapel und landete mit dem Bild nach oben auf meinem Tisch. Ich musste etwas schmunzeln. Denn es war „Die Sonne“. Wie passend! Ich liebe ja solche Momente.
Es heißt, Karten, die mit dem Bild nach oben aus dem Stapel fallen, wollen gesehen werden. Also hab ich sie beiseitegelegt, den Rest noch mal kurz durchgemischt und dann die drei entsprechenden Karten gezogen.
Hier nun das Foto der Legung, falls du dir ein eigenes Bild machen oder einfach nachvollziehen möchtest, wie ich auf die aktuellen Impulse komme.
Die Sonne, 6 der Kelche, 6 der Stäbe, König der Stäbe
Abgrenzungsthema: Nicht gut genug, um etwas zu bewirken
Die erste Karte aus der 3er-Reihe ist die Karte, die das Abgrenzungsthema in diesem Monat spiegeln soll: „6 der Kelche“.
Bei diesem Bild fiel mein Blick zuerst auf die größere der beiden Personen, die einen Kelch mit Blumen überreicht. Mir ist außerdem direkt aufgefallen, dass beide Personen nicht auf Augenhöhe sind. Um diese herzustellen, beugt sich die größere Person herunter und die kleinere streckt sich nach oben. Geben und Nehmen auf Augenhöhe.
Daraufhin kamen mir sofort folgende Gedanken:
Wo hast du Angst, nicht gut genug zu sein, um etwas Hilfreiches geben oder beisteuern zu können?
Welcher Sache fühlst du dich nicht gewachsen?
In welchen zwischenmenschlichen Situationen wünschst du dir mehr Augenhöhe? Wann fühlst du dich kleiner, als du bist?
Diese Karte spielt auch auf das innere Kind in dir an (die kleinere der beiden Personen), welches ein Geschenk von der Vergangenheit (von den Ahnen, die größere der beiden Personen) bekommt:
Sehr oft sind Verstrickungen verschiedener Lernerfahrungen aus der Kindheit der Grund dafür, warum wir an uns und unseren Fähigkeiten zweifeln (Konditionierungen). Solche Verstrickungen tragen wir alle in uns. Versuche, sie nicht einfach nur zu unterdrücken oder loszuwerden, sondern erkenne das „Geschenk“ bzw. die Botschaft dahinter:
Was passiert, wenn du nicht gut genug bist, nicht helfen und nichts Besonderes geben kannst? Welche Angst weckt das in dir? Welches Bedürfnis steckt dahinter?
Handlungsimpuls: Hinterfrage deine Leistungserwartung
Die „6 der Stäbe“ ist die zweite Karte unserer 3er-Reihe und gibt Handlungsimpulse, wie du mit dem Gefühl, nicht gut genug zu sein, umgehen kannst.
Die Person auf dem Pferd wird getragen und ist von Menschen umgeben. Der Lorbeerkranz symbolisiert Erfolg und es ist nicht ein Wölkchen am strahlend blauen Himmel. Nichts deutet auf Neid, Missgunst oder irgendeine Art von Fehler und Verlust hin.
Wenn du etwas gut machst, hast du vielleicht schnell mal das Gefühl, „auf dem hohen Ross“ zu sitzen. Du möchtest vielleicht nicht überheblich wirken und hast eventuell gelernt, stets bescheiden sein zu müssen. Das kann dazu führen, dass du Angst vor deiner eigenen Größe entwickelt hast und dir grundsätzlich weniger zutraust, als du tatsächlich (lernen) kannst.
Warum sind deine Erfolge nicht nur Ergebnisse des Zufalls oder Glücks?
Was wäre, wenn du keine besondere Leistung erbringen müsstest, um anderen eine Stütze zu sein oder um dich zugehörig und getragen zu fühlen?
Wie könntest du dir dein Bedürfnis (s. letzte Frage Karte 1), statt durch Leistung, auch anders erfüllen? Wer könnte dich dabei unterstützen?
In diesen Antworten steckt das „Geschenk der Vergangenheit“, von dem ich vorhin sprach. Denn die Verstrickungen, über die du gerade stolperst, geben dir auch Hinweise auf die Lösung.
Die aus dem Stapel gefallene Karte – „Die Sonne“ – spiegelt die kindliche Freiheit, an der du dich orientieren kannst: Bis zu einem gewissen Alter machen sich Kinder keine Gedanken darüber, ob das, was sie tun, gut genug ist. Sie tun es einfach. Und sie tun es immer so gut, wie sie es gerade können. Sie geben das, was sie gerade zu geben haben. Und ob ich das, was ich bekomme, als Geschenk (als gut genug) ansehe, liegt an mir, nicht an dem gebenden Kind.
Ergänzende Hinweise: Wie du dich unabhängig von Leistung sicher fühlst
Wenn du dich angenommen, sicher und getragen fühlen möchtest, erreichst du das nicht über Leistung. Zumindest nicht auf eine gesunde Art und Weise. Erst wenn du diese Bedürfnisse von dem, was du zu geben hast, entkoppelst, kannst du die Erfahrung machen, dich unabhängig von Leistung und Ergebnissen sicher, angenommen und angekommen zu fühlen. So, wie du gerade bist. Mit all deinen Fähigkeiten, Stärken, Schwächen und Schattenseiten. Unterwegs zur nächsten Erfahrung.
Schau dir mal die letzte Karte unserer Reihe an: Der „König der Stäbe“ sitzt selbstbewusst auf seinem Thron. Er hat festen Boden unter den Füßen und findet auch Halt über den Stab. Wenn er möchte, kann er sich anlehnen. Außerdem wirkt er etwas ungeduldig. Oder aufbruchsfreudig. So, als würde er gerade aufstehen wollen. Um zu tun, was er einfach tun muss – aus einer intrinsischen Motivation heraus, nicht weil er etwas beweisen muss.
Der König ist sich seiner Verantwortlichkeiten und Handlungsspielräume bewusst. Die kann er auch klar und deutlich kommunizieren.
Wofür kannst du wirklich die Verantwortung übernehmen und wofür nicht? Was davon sollte nach außen hin kommuniziert werden, um Missverständnissen vorzubeugen?
Woran erkennst du, dass du dich sicher, angenommen und wertgeschätzt fühlst? Welche Gedanken und Verhaltensweisen könntest du dann an dir feststellen?
Zusammenfassung
Wenn du dich oft kleiner fühlst, als du bist, empfindest du dich oder deinen Beitrag wahrscheinlich als nicht hilfreich und nicht gut genug. Das wurmt dich, weil du eigentlich viel zu geben hast, dich aber nicht traust. Denn es sind zu hohe Erwartungen mit deinem Tun verbunden.
Verschiedene Lernerfahrungen (Verstrickungen, Konditionierungen) sind Teil dieses „Ich bin nicht gut genug“-Empfindens, das auf Grundannahmen beruht, die in jedem von uns in irgendeiner Form schlummern. Deswegen ist es wichtig, dass du den Bedürfnissen hinter diesen Empfindungen und Grundannahmen auf die Schliche kommst. Damit du lernst, sie dir auf andere Weise zu erfüllen. Denn dann kannst du das, was du tun und geben möchtest von diesem Bedürfnis entkoppeln und dir den Erwartungsdruck nehmen.
Außerdem solltest du dir immer wieder bewusst machen, für welche Ergebnisse und Bewertungen du die Verantwortung übernehmen kannst und was davon nicht mehr in deinem Einflussbereich liegt. Genau das kannst und solltest du auch nach außen hin mitteilen und diese Bereiche klar voneinander abgrenzen. Dann gibt es weniger Missverständnisse.
Sei ruhig wieder ein bisschen mehr Kind: Tu, was dir wichtig ist. Nicht, weil du damit etwas erreichen musst, sondern weil du es tun möchtest.
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Foto von R_Tee via Canva.com
Tarot von A.E. Waite, Mit freundlicher Genehmigung des Königsfurt-Urania-Verlags
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