Die Frage nach der richtigen Entscheidung ist immer wieder ein großes Thema in meinen Coachings. Deswegen hier ein kleiner Impuls, falls du auch gerade vor einer Abzweigung stehst und nicht weißt, welche davon du nehmen sollst:
Lass die Frage nach dem „Wie“ erst mal außen vor.
Sobald wir vor einer Wahl stehen, gleichen wir automatisch ab, ob wir überhaupt in der Lage dazu sind, einen anderen als den bisherigen Weg zu gehen. Irgendetwas hat uns vor diese Wahl gestellt, hat uns Alternativen gezeigt. Vielleicht nur vage, aber sie sind da. Genauso wie der Wunsch nach Veränderung.
Aber statt den ersten Schritt in eine neue Richtung zu gehen, rattert unser Kopf los und wägt ab: Kann ich das überhaupt umsetzen? Habe ich das Wissen und das Können dazu? Was muss ich zurücklassen? Was kann ich alles verlieren? …
Diese Fragen können zwar sehr sinnvoll sein – aber noch nicht unbedingt an dieser Stelle. Denn du musst zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wissen, ob und wie du etwas umsetzen kannst.
Triff zuerst die Entscheidung: Möchtest du dich auf diesem Abzweig bewegen oder möchtest du nicht? Es geht hier noch nicht ums Können, sondern nur ums Wollen und um die Richtung.
Du wirst dann wahrscheinlich merken, dass ein klares Ja oder Nein einiges an Energie freisetzen wird und die Frage nach dem Wie leichter zu beantworten ist. Gehe dabei einen Schritt nach dem anderen. Entscheide zuerst und prüfe danach, was der nächste Schritt ist: Was brauchst du als Nächstes? Welche Fähigkeiten bringst du schon mit, welche musst du dir aneignen? Wie könnte das aussehen? Wer kann unterstützen? …
Wenn du aber schon vor der Entscheidung nach dem Wohin versuchst, auf alles mögliche Antworten zu finden, kann das sehr kräftezehrend sein. Die Wahrscheinlichkeit in einen Grübelkreislauf zu geraten ist ziemlich hoch.
Es kostet vielleicht erst mal Überwindung, auf Antworten zu verzichten, macht es insgesamt aber leichter.
Und auch, wenn es inzwischen etwas abgedroschen klingt, ist es nicht weniger wahr: Wege entstehen, indem man sie geht. Und dafür braucht es zuerst die Entscheidung überhaupt loszulaufen.
Wir wissen vorher nicht immer, ob etwas richtig oder falsch ist. Wenn wir uns von dieser Bewertung mal lösen, sind falsche Entscheidungen auch nur Erfahrungen – Lernerfahrungen. Die können wehtun, aber sie sind Teil des Lebens. Und je mehr man sich darauf einlassen kann, desto besser kommt man da durch.
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Foto von Martin Wahlborg via Canva.com
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