Machst du dir viele Gedanken über die Meinungen anderer? Fällt es dir schwer, dich von Kritik und Bewertungen abzugrenzen – besonders dann, wenn du mit anderen zusammenarbeiten musst? Vielleicht hält dich genau diese Sorge davon ab, dir Unterstützung zu holen, die dir eigentlich gut tun würde. In diesem Monatsimpuls geht es darum, wie du bewusst mit deinen Ängsten umgehen kannst, ohne dich von ihnen ausbremsen zu lassen.
Dieser Blogartikel wurde im September 2022 zum ersten Mal veröffentlicht und im Februar 2025 aktualisiert.
Ich nutze Tarot als psychologisches Hilfsmittel, um ein monatliches Abgrenzungsthema mit passenden Reflexionsfragen auszuwählen. Wie du mit dem Monatsimpuls arbeiten und dir auch ein eigenes Bild der Karten machen kannst, habe ich dir in diesem Blogartikel beschrieben.
Inhalt
Die Karten als Grundlage für diesen Impuls
Angst vor Kritik und Bewertung
Lass Ängste zu und nimm Unterstützung an
Richte dich regelmäßig neu nach deinen Bedürfnissen aus
Zusammenfassung
Die Karten als Grundlage für diesen Impuls
Hier ein Foto unserer Legung, falls du dir ein eigenes Bild machen oder einfach nachvollziehen möchtest, wie ich auf die aktuellen Impulse komme.
3 der Münzen, 6 der Kelche, Mäßigkeit
Angst vor Kritik und Bewertung
Unsere erste Karte, die „3 der Münzen“, spiegelt das Abgrenzungsthema, um das es in diesem Monatsimpuls geht: die Angst vor den Meinungen und Bewertungen anderer. Besonders dann, wenn du auf Unterstützung angewiesen bist und nicht alles allein in deinem stillen Kämmerlein für dich ausmachen kannst. Oder wenn Teamfähigkeit von dir erwartet wird. Übrigens: auch als Einsiedler (zu dem ich mich auch zähle) kannst du teamfähig sein!
Vielleicht geht es aber auch einfach darum, dass du nicht drum herumkommst, dich den Blicken anderer auszusetzen. Denn im Grunde werden wir ständig von unserem Umfeld gesehen und bewertet, ob nun bewusst oder unbewusst.
Wie komme ich nun auf dieses Abgrenzungsthema?
Im klassischen Waite-Design sind die drei Personen auf der Karte einander zugewandt und symbolisieren funktionierende Teamarbeit. Ein Bauherr, ein Planer, ein Handwerker: Es braucht die unterschiedlichen Fähigkeiten aller, damit das Projekt erfolgreich wird. Der Handwerker steht dabei leicht erhöht. Das macht deutlich, dass ohne das praktische Umsetzen nichts vollbracht werden kann.
Ich musste beim Schreiben dieses Abschnitts an ein anderes Kartendeck denken, das ich besitze, das sich aber an dem klassischen Design orientiert. Da sieht es für mich so aus, als wäre die ausführende Person verunsichert. Die anderen beiden Personen wenden sich vom Handwerker ab, werfen aber prüfende Blicke über die Schulter.
Und das widerum führte mich zu folgendem Gedanken: Wenn wir uns eine Veränderung wünschen, bleiben wir oft in Ideen, Wünschen und auch in der Planung stecken. Wir eignen uns Wissen an, nehmen uns etwas vor – aber der Schritt in die Umsetzung fühlt sich riskant an. Was, wenn es nicht gut genug ist? Was, wenn andere es kritisch sehen?
Die Zahl 3 sagt aus, dass sich eine Entwicklung noch am Anfang befindet.
Wenn du zu diesem Thema reflektieren möchtest, kannst du dir folgende Fragen, am besten schriftlich, beantworten:
Wo hast du dich endlich mal getraut und bist losgelaufen, fühlst dich aber nun, nach den ersten Schritten, wieder verunsichert und zweifelst deine Entscheidung an?
In welchem Bereich fühlst du dich von anderen (vielleicht von Menschen, die „schon weiter“ sind) beobachtet und bewertet und hast Angst vor deren Urteil?
Welche Situation überfordert dich gerade? Wo wünschst dir Unterstützung, traust dich aber nicht, darum zu bitten, weil du vielleicht glaubst, es allein schaffen zu müssen?
Lass Ängste zu und nimm Unterstützung an
Aus der zweiten Karte dieser Legung können wir Hinweise rauslesen, wie wir mit dieser Angst vor Bewertung und Verurteilung umgehen können.
Die „6 der Kelche“ bezieht sich auf Gefühle und Intuition. Sie symbolisiert Harmonie und Ausgleich. Ein Mädchen bekommt von einer kleineren Person einen Kelch mit Blumen geschenkt, den sie gerne annimmt. Diese Szene erinnert mich daran, dass wir manchmal schon Unterstützung in unserem Leben haben, die wir aber nicht immer wahrnehmen oder annehmen.
Um mit der Angst vor Kritik und Bewertung umzugehen, hilft es daher, in einem vertrauten Umfeld nach Unterstützung zu suchen. Du musst nicht alles alleine schaffen. Fang mit kleinen Schritten und kleinen Veränderungen an.
Wer hat dir bereits Unterstützung angeboten – sei es im privaten oder beruflichen Bereich?
Warum lehnst du diese Angebote bisher ab? Welche Ängste oder Blockaden hindern dich daran, Hilfe anzunehmen?
Wem vertraust du und könntest du um Hilfe bitten, ohne dich schlecht zu fühlen?
Das Annehmen von Unterstützung ist jedoch nur ein Teil des Prozesses. Denn das Annehmen des Blumenkelches beziehe ich auch auf das Annehmen der Sorgen und Ängste. Wir neigen dazu, unangenehme Gefühle beiseitezuschieben. Doch nur, wenn wir diese Emotionen annehmen, können wir die tiefere Ursache erkennen: die hinderlichen Grundannahmen, die unsere Ängste und Sorgen nähren. Wenn wir diese Grundannahmen entkräften, kann etwas Schönes daraus wachsen.
Was genau befürchtest du? Warum dürfen andere nicht schlecht über dich denken? Warum darfst du keine Fehler machen?
Kannst du dir sicher sein, dass deine Begründungen wirklich wahr sind?
Schwierige Emotionen können leichter verarbeitet werden, wenn du dich gleichzeitig auf deine Stärken und Fähigkeiten besinnst. Da Stress Ängste verstärkt, denke auch daran, was dir Freude bereitet und was dich entspannt. Plane bewusst Zeit für diese Dinge ein. Das kann dir helfen, besser mit den Bewertungen anderer umzugehen.
Was sind deine Stärken und Fähigkeiten, ganz allgemein?
Welche deiner Stärken und Fähigkeiten sind dieser Situation besonders hilfreich?
Was brauchst du, um mehr Vertrauen in dich selbst zu haben?
Was macht dir Freude und hilft dir, zu entspannen?
Richte dich regelmäßig neu nach deinen Bedürfnissen aus
Die dritte Karte unserer Legung gibt uns ergänzende Impulse, wie du dich besser von der Meinung anderer abgrenzen kannst.
Die „Mäßigkeit“ symbolisiert das Gleichgewicht, welches wir immer wieder neu herstellen müssen. Denn alles ist immer im Wandel. Du entwickelst dich weiter, die Umstände ändern sich. Kein Tag ist wie der andere. Deine Grenzen und Bedürfnisse sind von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Es ist wichtig, dass du dich selbst gut kennst und beobachtest, um dieses Gleichgewicht immer wieder herzustellen:
Woran erkennst du, dass du im Gleichgewicht bist?
Wie bist du, wenn du entspannt bist? Welche Gedanken, Emotionen und körperlichen Empfindungen kannst du dann wahrnehmen?
Woran erkennst du, dass du gestresst bist? Welche ersten und späteren Anzeichen gibt es dafür? Welche Gedanken, Emotionen und körperlichen Empfindungen kannst du (in den verschiedenen Stressphasen) wahrnehmen? Wie verhältst du dich typischerweise? Ist all dies nur hinderlich oder auch mal hilfreich?
Um diese Fragen zu beantworten, darfst du gern über das aktuelle Abgrenzungsthema hinausgehen.
Zusammenfassung
Die Angst vor Kritik und Bewertung kann uns verunsichern und daran hindern, Unterstützung anzunehmen oder neue Wege zu gehen.
Doch statt gegen diese Angst anzukämpfen, solltest du sie bewusst wahrnehmen und hinterfragen. Dabei geht es nicht nur darum, sie zu verstehen, sondern auch darum, wie du persönlich mit dieser Angst umgehst und was du tun kannst, um dich davon nicht lähmen zu lassen.
Indem du dich auf deine Stärken besinnst, dir ein unterstützendes Umfeld suchst und deine Emotionen annimmst, kannst du Schritt für Schritt mehr Vertrauen in dich selbst entwickeln.
Wenn du per E-Mail über den nächsten Monatsimpuls informiert werden möchtest, trag dich hier für die Menschenfieber-Post ein (kostenfrei). Dort machen wir auch manchmal gemeinsam kleine Legungen, als eine Art Mini-Check-up.
Möchtest du deine individuelle Situation mit Hilfe der Tarotkarten durchleuchten, um sie besser zu verstehen, nächste Lösungsschritte zu finden und gleichzeitig deine Stresskompetenz und Entscheidungsfähigkeit zu stärken? Dann schau mal hier: Psychologisches Coaching mit Tarot
Hast du Fragen, Gedanken oder Ergänzungen zu diesem Monatsimpuls? Dann kommentiere unten auf dieser Seite oder schreib mir hier.
Danke für deine Zeit. 🙂
Foto von R_Tee via Canva.com
Tarot von A.E. Waite, Mit freundlicher Genehmigung des Königsfurt-Urania-Verlags
Ich schreibe dir etwa 4x im Monat – immer dann, wenn’s hier was Neues gibt, ich ein paar Gedanken mit dir teilen oder dich an etwas erinnern möchte. Alle 3 Monate gibt es ein paar zusätzliche Mails, in denen ich dich zu kurzen Reflexionen mit Hilfe der psychologischen Tarot-Arbeit anleite.
Du kannst mir jederzeit auf meine Mails antworten, wenn du deine Gedanken mit mir teilen möchtest. Ich freue mich immer über einen kurzen Austausch. 😊
Die Menschenfieber-Post ist für dich kostenfrei. Möchtest du irgendwann keine Mails mehr bekommen, kannst du dich jederzeit mit nur einem Klick wieder abmelden.
Ich versende die Mails über einen deutschen Newsletter-Anbieter mit hohen Datenschutz-Standards. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung.
Lass uns gemeinsam durch den Jahreswechsel gehen, um zur Ruhe zu kommen, Vergangenes zu verabschieden und Neues zu begrüßen: Rauhnachts-Begleitung mit psychologischem Tarot vom 21.12.2025 bis 06.01.2026 >>> mehr Infos & Anmeldung
Hi, ich bin Anett. Ich unterstütze vor allem introvertierte, sensible und empathische Menschen dabei, sich von Druck und Erwartungen anderer zu befreien, Konflikte wertschätzend zu lösen und Stress zu reduzieren. Hinter den Kulissen immer an meiner Seite: meine beiden Hunde aus dem Tierschutz – Suri und Nanni.
Meine neuesten Blogartikel
Innere Ruhe statt Rückzug: Gesund abgrenzen durch bewusste Konfrontation
Viele Menschen verwechseln Abgrenzung mit Rückzug oder Kontrolle. Dabei beginnt sie schon viel eher. Nämlich in dem Moment, in dem du merkst, dass dich etwas stresst, und du versuchst, dem Gefühl auszuweichen. Du willst einfach nur Ruhe. Doch echte Ruhe entsteht nicht, wenn alles um dich herum still ist, sondern wenn du innerlich ruhig bleiben kannst. Dieser Monatsimpuls hilft dir, genau das zu üben und stressende Momente bewusster wahrzunehmen.
Monatsrückblick September 2025: Tarot, Impulskontrolle & zurück zu den Grundlagen
Der Herbst wirbelt meinen Geist regelmäßig durcheinander. Fast immer ist es so, dass ich dann alles auf den Prüfstand stelle, aussortiere und Neues schaffe. Auch im September war es wieder so. Es hat sich Neues angebahnt und inzwischen sind die Pläne dazu sogar schon relativ konkret. Ansonsten dreht nach wie vor sehr viel um unseren neuen Tierschutzhund Nanni. Die ersten Unsicherheiten und Ängste hat er überwunden, nun zeigen sich neue Herausforderungen. Nichts ist so beständig wie der Wandel …
Ich darf mich auf niemanden verlassen – Ein Glaubenssatz unter der Lupe
Verlässlichkeit ist eines dieser Themen, bei dem die meisten von uns wahrscheinlich glauben, zu wissen, was gemeint ist. Bis wir dann auf schmerzhafte Weise erfahren, dass jeder etwas anderes darunter versteht. Besonders in Beziehungen – sei es freundschaftlich, partnerschaftlich oder familiär – prallen da schnell unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen aufeinander. In diesem Blogartikel geht es gezielt um den Glaubenssatz „Ich darf mich auf niemanden verlassen“: Was steckt dahinter? Warum ist er so hartnäckig? Und wie kannst du ihn lösen?







Trackbacks/Pingbacks